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Lahn-Dill-Kreis

Afrikanische Schweinepest in Hessen: Kreis-Veterinäramt empfiehlt regelmäßige Beprobung von Schwarzwild zur Früherkennung

Wie der Lahn-Dill-Kreis sich auf die Tierseuche vorbereitet

Das Virus hat Hessen erreicht. Im Süden des Bundeslandes wurde bereits ein großes Gebiet rund um Rüsselsheim abgesperrt. Dort hatten sich Wildschweine und anschließend Hausschweine mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert. In einer offenen Sprechstunde mit 25 Teilnehmenden beantwortete das Kreis-Veterinäramt Fragen zur aktuellen Lage im Lahn-Dill-Kreis.

Wie ist die Lage im Lahn-Dill-Kreis?
Dr. Giuseppe Bosco, Leiter des Kreis-Veterinäramtes erklärte, dass die Gefahr durch ein eingewandertes infiziertes Wildschwein aus dem betroffenen Gebiet im Süden Hessens nach wie vor gering ist, da das dortige Gebiet umzäunt wurde, um eine Verbreitung zu verhindern. Die größere Gefahr gehe von mitgebrachten Wurst- und Fleischwaren durch Ein- und durchreisende Arbeitskräfte aus dem osteuropäischen Raum aus, die hier entsorgt werden. Da die Tierseuche im Osten Europas, von Polen bis nach Bulgarien und das Schwarze Meer, verbreitet ist. Die infizierten Fleischwaren, die für den Menschen ungefährlich sind, werden von den heimischen Wildschweinen gefressen, die sich dann mit dem Virus infizieren.

Was kann man tun?
Daher appellierte Dr. Bosco an die Jägerschaft, nicht nur erlegtes Schwarzwild zu beproben, sondern ganz besonders Indikatortiere, also Tiere, die verendet, überfahren oder schwerkrank sind. Denn das Risiko, dass sie sich mit dem Virus infiziert haben, ist besonders groß. Hierfür gibt es sogar eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 Euro pro Tier. Die Proben und das dafür notwendige Antragsformular gibt es beim Kreis-Veterinäramt unter 06441 407-7611 und veterinaeramt@lahn-dill-kreis.de.

Was passiert, wenn ein infizierter Kadaver entdeckt wurde?
Wird ein infizierter Kader entdeckt, sucht das Veterinäramt in einem festgelegten Radius rund um den Fundort in alle Himmelsrichtungen nach weiteren Kadavern. Das wird solange gemacht, bis keine neuen Kadaver mehr gefunden werden. Anschließend wird das infizierte Gebiet umzäunt. Danach beginnt die Entsorgung der Kadaver und die Dezimierung des Schwarzwildbestandes. Dabei geht die Behörde methodisch vor und arbeitet sich von außen nach innen vor. Das geschieht durch Bejagung oder durch das Aufstellen von Fallen.

Da die umzäunten Gebiete meist sehr groß und die Zahl des zur Verfügung stehenden Personals gering sind, kann es Jahre dauern, bis das infizierte Gebiet vom Virus befreit wird. In den betroffenen Gebieten sind zudem die Jagd und die Ernte verboten. Landwirte dürfen erst dann die Ernte einholen, wenn ihre Äcker aus der Luft kontrolliert und Wildschweinfrei sind.

Ist es das Virus für den Menschen gefährlich?
Die ASP ist für Menschen ungefährlich. Das Virus ist nur für Wild- und Hausschweine tödlich. Für die Bürgerinnen und Bürger gibt es daher keine Bedrohung.

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