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„Handelsübliche Fruchtgummis nicht betroffen!“
Muscimol-Gummibärchen in Wetzlar sichergestellt / Kreis-Veterinäramt kontrolliert engmaschig
In einem Kiosk in Wetzlar-Niedergirmes wurden im Rahmen einer Risikokontrolle des vorbeugenden Verbraucherschutzes des Lahn-Dill-Kreises Fruchtgummibärchen sichergestellt, die das Gift des Fliegenpilzes enthalten. Muscimol ist eine psychogene Substanz und wirkt äußerst halluzinogen. Es handelt sich um kein Lebensmittel und darf auch nicht in Verkehr gebracht werden.
Nach Angaben des Kreis-Veterinäramtes seien die Muscimol-Fruchtgummis bisher ausschließlich an szenetypischen Stellen gefunden worden. Die Kontrollen in genau diesen Bereichen seien sehr engmaschig und streng, um die Lebensmittelsicherheit für die Menschen im Lahn-Dill-Kreis sicher zu stellen. „Dass vergiftete Gummibärchen im üblichen Lebensmitteleinzelhandel und gegebenenfalls damit in den Naschschalen auf unseren Wohnzimmertischen gelandet sind, ist absolut unwahrscheinlich. Handelsübliche Fruchtgummis sind nicht betroffen“, sagt Dr. Giuseppe Bosco, Leiter des Kreis-Veterinäramtes am Mittwochnachmittag.
Vergiftete Gummibärchen seien anfangs im Internet gehandelt worden, so Bosco weiter. Inzwischen tauchen die Muscimol-Gummibärchen allerdings auch immer wieder im Einzelhandel auf. Die in Wetzlar entdeckten Fruchtgummis kamen ursprünglich aus Tschechien, vermutlich über einen Zwischenhändler aus Deutschland. „Der Fall wird an die Staatsanwaltschaft abgegeben, weil es sich um eine Straftat handelt“, sagt Giuseppe Bosco. Die Bevölkerung sei nach Bekanntwerden des Falls mit einer Lebensmittelwarnung über KATWARN informiert worden.
Da dem Veterinäramt bereits aus anderen Landkreisen bekannt war, dass die Muscimol-Gummibärchen ihren Weg vom Internethandel vereinzelt auch in den Einzelhandel gefunden hatten, haben die Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure sehr engmaschig kontrolliert. „Die Gummibärchen konnten deshalb sehr schnell entdeckt, aus dem Verkehr gezogen und vernichtet werden“, fasst Bosco zusammen. Es wurden glücklicherweise nachweislich nur einige wenige Verpackungseinheiten verkauft. Inwieweit diese die Gummibärchen möglicherweise konsumiert wurden, sei nicht nachvollziehbar. Entsprechende Berichte über medizinische Notfälle diesbezüglich seien ebenfalls nicht bekannt.
Der Vertrieb über den Lebensmittelhandel wird im Rahmen der entsprechenden Kontrollen weiterhin streng überwacht. Falls weitere Produkte mit Muscimol festgestellt werden, werden diese entsprechend sichergestellt und vernichtet.