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Lahn-Dill-Kreis

Starkregen-Frühwarnsystem für den Lahn-Dill-Kreis

App soll Menschen im Landkreis frühzeitig vor Hochwasser warnen

„Der Verwaltungsvorstand unserer Kreisverwaltung hat heute beschlossen, ein Warnsystem vor Hochwasser zu beschaffen“, sagt Landrat Wolfgang Schuster am Dienstagnachmittag. Im Landkreis Fulda habe sich ein solches Frühwarnsystem bereits bewährt. „Szenen, wie wir sie unter anderem aus Valencia dieser Tage sehen, geben uns natürlich zusätzlich zu bedenken, dass wir handeln müssen“, führt Schuster weiter aus. Das neue Warnsystem könne Bürgerinnen und Bürger per App bereits weit vor dem Eintreten eines Hochwasserereignisses warnen, um ein frühzeitiges Handeln zu ermöglichen.

Im Katastrophenschutzmanagement liege der Fokus im Hochwasserschutz aktuell auf den großen, bekannten Gewässern und Flüssen. „Häufig fehlt uns der zusätzliche Blick auf vermeintlich unscheinbare, kleine Gewässer oder Bäche, die durch Starkregen enorm anschwellen und Schaden anrichten können. Genauso können Feldwege und Straßen zu reißenden Bächen werden, wenn es viel regnet und die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr ableiten kann“, erklärt Dr. Christian Ortmann, Leiter der Abteilung Umwelt, Natur und Wasser des Lahn-Dill-Kreises. Die Kosten für die Einführung eines Starkregen-Frühwarnsystems für den Lahn-Dill-Kreis belaufen sich Schätzungen zufolge auf rund eine Million Euro. Durch das Programm „Starke Heimat Hessen“ könnte der Landkreis bis zu 90 Prozent Förderung durch das Hessische Digitalministerium erhalten. Landrat Schuster ist entschieden: „Den Eigenanteil von circa 100.000 Euro werden wir als Landkreis tragen und im Nachtragshaushalt 2025 bereitstellen. Die Beantragung der Förderung laufe. Bekomme der Lahn-Dill-Kreis die Zusage, können die ersten Kommunen im Landkreis bereits nach einigen Wochen ans Netz gehen.

Echtzeitmessung mit Sensoren

Das neue Warnsystem macht es möglich, die Sensordaten aus Regen, Pegeln und Kanälen in Echtzeit nutzen, um das aktuelle Geschehen hinsichtlich der Gefährdung zu beurteilen und somit die Bevölkerung rechtzeitig per App zu warnen. „Kreisweit sind dazu rund 60 bis 70 Messstellen einzurichten. Hinzukommen 200 Sensoren, die unter anderem die Niederschlagsmengen messen“, sagt Christian Ortmann. „Mit den gewonnenen Daten wird es uns möglich sein, ein Regenrelief für jede Kommune im Lahn-Dill-Kreis zu erstellen. Natürlich profitieren auch unsere Rettungsdienste und die Feuerwehren davon.“

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