Pressespiegel & Aktuelles

Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Was kann die Kreispolitik für die heimische Wirtschaft tun, was sollte sie nicht tun?

Statement des Landrates zu Aktivitäten im Bereich der heimischen Wirtschaft.

Wetzlar / Dillenburg , 17. April 2013

Was tun wir?

Der Lahn-Dill-Kreis engagiert sich in unterschiedlichen Bereichen sehr für die heimische Wirtschaft. Mit der Initiative Breitband „Schnelles Internet für ALLE" werden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft der heimischen Region gestellt. Wir prüfen derzeit auch mit anderen Landkreisen dieRekommunalisierung der EON-Mitte und damit die Übernahme der Stromnetze in kommunaler Hand. Als Beitrag zur regionalen Wertschöpfung unterstützen wir Aktivitäten zum Aufbau einer umweltschonenden Energieversorgung vor Ort.

Im Wirtschaftsdialog werden jährlich mit Banken, Politik, Kammern, Arbeitsagentur, Jobcenter sowie Gewerkschaften aktuelle wirtschaftliche Veränderungen diskutiert und neue Zielrichtungen abgestimmt, um die Region zukunftsfähig zu gestalten. Unsere Sparkassen Wetzlar und Dillenburgsind hier als Kapitalgeber der mittelständisch geprägten Wirtschaft von großer Bedeutung. In dieser Zusammenarbeit sind auch die gemeinsame Internetplattform und der Imagefilm „Wirtschaftsregion Lahn-Dill" entstanden.

In einem von der IHK initiierten Arbeitskreis wurde der Newcomers Guide erarbeitet, der als umfangreiches Nachschlagewerk Neubürgerinnen und Neubürger beim Start in Mittelhessen hilft und damit Wirtschaftsunternehmen bei der Gewinnung qualifizierter in- und ausländischer Arbeitskräfte unterstützt. Monatlich durchgeführte Firmenbesuche fördern das direkte Miteinander und öffnen uns die Augen für unternehmerische Problemlagen. Im Baubereich können wir als Dienstleistungsunternehmen, z. B. mit schneller Genehmigungsbearbeitung für Bauvorhaben, zur zeitnahen Umsetzung beitragen.

Mit dem Beitritt zur „Regionalmanagement Mittelhessen GmbH" schauen wir über den Tellerrand des Lahn-Dill-Kreises auf die gesamte Wirtschaftsregion in Mittelhessen. Auch die Zusammenarbeit im Dreiländereck (RP, NRW, He) zur Entwicklung eines „Argumentationspapiers für die Aufnahme der Ruhr-Sieg-Strecke in den Bundesverkehrswegeplan" gehört zu den weitreichenden Aufgaben des Lahn-Dill-Kreises für die Wirtschaftsförderung.

Im Rahmen des Arbeitsmarktmonitors, besetzt mit Wirtschaft, Kammern, Gewerkschaften und Kommunen, wurde der Lahn-Dill-Kreis in 2009 als eine von drei bundesweiten Modellregionen ausgewählt und nahm die Chance wahr, sich aktiv den aktuellen Problemen rund um die Arbeitsmarktsituation zu stellen. Die strukturellen und traditionellen Gegebenheiten im industriegeprägten Lahn-Dill-Kreis bedingen, dass die Frauenerwerbsquote im Landkreis niedriger als in anderen Regionen ist. Im Rahmen des Arbeitsmarktmonitors werden gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Frauenerwerbsquote entwickelt und etabliert, denn der Lahn-Dill-Kreis möchte gut ausgebildete Nachwuchsfrauen gewinnen, fördern und an die Region binden. Dazu gehört die spannende Aufgabe, gerade weibliche Führungskräfte im industriellen Sektor zu unterstützen. Der Lahn-Dill-Kreis hat sich daher beim Bundesministerium für das Programm „Mehr Frauen in Führungspositionen" mit dem Motto „Zukunft weiblich gestalten!" erfolgreich beworben und hessenweit den einzigen Zuschlag erhalten. Die Förderung von Frauen in Führungspositionen ist hierbei als weiterer wichtiger und notwendiger Baustein zu implementieren.

Aber auch die weichen Standortfaktoren werden von unserer Seite aus stark gefördert. Seit 2005 sind wir gemeinsam mit der IHK Lahn-Dill Koordinatoren des Bündnisses für Familie, dessen Ergebnisse von verschiedensten Seiten lobend anerkannt werden und damit öffentlichkeitswirksam zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie beitragen.

Dazu gehören der „Grundschulcheck“, „Unternehmensbefragung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, der „Aktionstag" am 15. Mai 2013 im Betriebskindergarten der Lahn-Dill-Kliniken sowie die Einrichtung eines „Forums Familienfreundlichkeit“.

Weitere wichtige Standortfaktoren sind, neben der touristischen Vermarktung unserer reizvollen Mittelgebirgslandschaft, die kulturellen Angebote, die vielfältige Freizeitinfrastruktur sowie die interessanten Erholungsmöglichkeiten. Viel Geld investieren wir in Bildung und damit in die Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Von 2007 bis 2013 haben wir 270 Mio. Haushaltsmittel für Investitionen an Schulen bereitgestellt. Der Lahn-Dill-Kreis ist ausgestattet mit guten Schul- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie zahlreichen ergänzenden Ausbildungs-, Fortbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten. Dazu gehören Angebote, wie das Studium Plus der Technischen Hochschule Mittelhessen und die Möglichkeiten an den nahe gelegenen Universitäten zu studieren.

Der Landkreis ist für die heimischen Handwerksbetriebe ein wichtiger Auftraggeber. Die Beachtung des Vergaberechts sorgt für einen diskriminierungsfreien Wettbewerb. Besonders wichtig ist es uns, dass wir im Bereich des Schutzes vor Korruption hausintern alle Führungskräfte und in Folge alle Beschäftigten sensibilisieren und fortbilden.

Was tun wir nicht?

  1. Uns in die Alltagsgeschäfte der Wirtschaft einmischen! Das schließt allerdings nicht aus, dass wir einzelne Unternehmen – zu nennen ist beispielhaft Teka – bei Bedarf an ihre grundgesetzlich normierte sozialpolitische Verantwortung erinnern.

  2. Die Tarifautonomie torpedieren!
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