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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Dillenburg

Akute Einsturzgefahr erfordert schnelles Handeln

Hälfte der ehemaligen Dampfmühle in Dillenburg muss abgerissen werden

Wetzlar/Dillenburg (ldk): Wegen akuter Einsturzgefahr hat die Untere Bauaufsichtsbehörde des Lahn-Dill-Kreises den Teilabriss der ehemaligen Dampfmühle am Ende der Hohlbrücke in Dillenburg angeordnet. Der aktuell bewohnte Teil des Gebäudes bleibt erhalten. Betroffen ist der leerstehende Teil, der direkt an die benachbarte Gaststätte grenzt. Die Abrissarbeiten sollen am kommenden Montag, 3. Dezember 2018, beginnen. Die Einrichtung der Baustelle hat bereits begonnen und wird am Wochenende abgeschlossen, so dass die Arbeiten am Montagmorgen starten können. Die Bewohner des nicht betroffenen Teils sowie aus den beiden Wohnungen im OG der benachbarten Gaststätte müssen während des Abrisses ihre Wohnungen verlassen. Sie wurden alle persönlich von der Bauaufsicht darüber informiert. Aktuell geht man von einem Zeitraum von circa zwei Wochen aus, bis die Abrissarbeiten abgeschlossen sind. Darauf folgen die Sortierung und der Abtransport des Bauschutts. Nach jetzigem Kenntnisstand dauert dieser Abtransport ca. ein bis zwei Wochen.

Warum muss es zum Abriss kommen?

Der Abriss ist wohl die drastischste Form der Wiederherstellung der Sicherheit für die Öffentlichkeit, wenn von einem Gebäude konkrete Gefahren ausgehen. Generell gilt, dass ein Eigentümer – im aktuellen Fall sind es mehrere – selbst für die Sicherheit seines Gebäudes verantwortlich ist. Die Bauaufsicht kommt erst auf den Plan, wenn der Eigentümer der Wahrung der Sicherheit selbst nicht mehr nachkommen kann und Gefahr in Verzug ist. Sie wird dann im Rahmen der Gefahrenabwehr tätig. Bereits im Mai 2018 hatte die Bauaufsicht des Lahn-Dill-Kreises die Eigentümergemeinschaft der ehemaligen Dampfmühle aufgefordert, die Standsicherheit des Gebäudes wieder herzustellen. Einige Eigentümer hatten sich damals selbst an die Behörde gewandt, nachdem sie Einsturzgeräusche vernommen haben. Nachgekommen sind sie der Aufforderung letztendlich aber nicht. Die Bauaufsicht hat sich daraufhin der Sache selbst angenommen. Dabei kam heraus:

Der Zustand des denkmalgeschützten Gebäudes hatte sich insbesondere in den vergangenen Wochen stark verschlechtert. Versuche, das Gebäude mit Hilfe des Technischen Hilfswerks (THW) zu sichern, sind fehlgeschlagen – zu weit fortgeschritten der marode Zustand, mehrere Geschossdecken sind bereits eingebrochen. Um die Gefahrenabwehr sicherzustellen, hat die Bauaufsicht in einem nächsten Schritt einen unabhängigen Statiker beauftragt, das Gebäude zu untersuchen. Mit dem Ergebnis: Sanierungs- oder gar Sicherungsmaßnahmen sind nicht möglich. Ein Teilabriss des fast 20 Meter hohen Gebäudes ist unumgänglich.

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