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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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An Schulort entsteht Seniorenheim

In Frohnhausen entsteht ein "Hausgemeinschaftsmodell" des DRK

Dillenburg-Frohnhausen. Die ersten Wände stehen schon, Ende 2014 soll der Neubau des DRK-Seniorenzentrums in Frohnhausen fertig sein. Am Mittwoch haben die Verantwortlichen das Projekt gefeiert.

Der Kreisvorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Michael Hocke, Amt- und Würdenträger des Kreises und der Stadt, sowie Vertreter der beteiligten Baufirma hatten sich in Frohnhausen versammelt.

Bis zum vierten Quartal 2014 rechnet man mit der Fertigstellung des insgesamt zehn Millionen Euro kostenden Projekts. Das Fundament steht bereits und auch die ersten Wände wurden hochgezogen.

In einer Ecke wird sogar bei brütender Hitze an einem Obergeschoss gewerkelt.

In diesem geschäftigen Ambiente berichtete Michael Hocke von der Baugeschichte des Seniorenzentrums, die 2009 begann. "Das Gelände, auf dem wir uns heute befinden, war ausgewiesen als Schulerweiterungsfläche der angrenzenden Goldbachschule und mit einem Rückübertragungsrecht an die Stadt", erklärte Hocke. Mit Bürgermeister Michael Lotz (CDU) und dem Kreis habe man sich geeinigt, den Erlös aus dem Grundstücksverkauf in die Modernisierung der Goldbachschule zu investieren.

Zehn Millionen Euro kostet der Bau, der Ende 2014 fertig sein soll

Wenn das Seniorenzentrum Ende 2014 eröffnet, wird es keine konventionelle Pflegeeinrichtung sein. Dem Neubau liege das Konzept eines "modernen Hausgemeinschaftsmodells" zu Grunde, so Hocke. So biete das Zentrum 86 Plätze für die vollstationäre, und zwölf Tagespflegeplätze an.

Das Haus wird unterteilt in sieben Hausgemeinschaften mit jeweils zwölf bis 13 Einzelzimmern und je einen gemeinschaftlichen Gruppenraum mit Küche. Für gemeinschaftliche Aktivitäten aller Hausbewohner gebe es zudem einen großen Mehrzweckraum.

"Das Gemeinschaftsleben einer Hausgemeinschaft spielt sich im Wohngruppenraum ab", sagte Hocke. "Hier ist über den gesamten Tag eine Mitarbeiterin in Hausfrauen-Funktion permanent als Bezugsperson anwesend."

Diese sogenannten "Alltagsbegleiter" organisieren den Tagesablauf, kümmert sich um Wäsche und Küche. "Der Herd ist gleichsam der Brennpunkt der Gemeinschaft", so der DRK-Kreisvorsitzende: Die Senioren seien bei allem "hautnah dabei". Als privaten Rückzugsraum erhalte jeder Bewohner ein eigenes Einzelzimmer, in dem auch der größte Teil der Pflege stattfinde.

"Die Pflege erhält dadurch den Charakter eines ambulanten Pflegedienstes", erklärte Hocke. Im DRK-Seniorenzentrum Dillenburg entstehen zirka 53 Vollzeitstellen für Altenpfleger, Krankenpfleger und Alltagsbegleiter, die sich etwa 80 Mitarbeiter teilen werden.

Bauleiter Hans Werner Beck beschrieb die Energieeffizienz des Neubaus. Beheizt mit Holzpellets sei der Wärmeverlust durch die Außenhaut um zirka 50 Prozent geringer als es die Energiesparverordnung zulasse.

Zusätzlich sei der CO2-Ausstoß äußerst gering, so Beck. Wegen des kalten Frühjahrs sei die angepeilte Fertigstellung derzeit um rund drei Wochen verzögert.

Zudem musste viel Boden aufgeschüttet werden - die Lage ist daran Schuld. Etwa 3000 volle Lastwagen-Ladungen rollten in den vergangenen Monaten nach Frohnhausen. Noch vor den Wintermonaten wolle man das Dach fertigstellen, um dann mit dem Trockenbau fortzufahren.

"Demografie heißt Verkauf von Schulflächen zugunsten von Seniorenheimen", spielte Landrat Wolfgang Schuster (SPD) auf die Grundstücksgeschichte an.

Die Zahl der Senioren wachsen enorm an. Hocke rechnet derzeit damit, dass Dillenburg bis zum Jahr 2020 deutlich mehr als 100 Plätze in der stationären Altenpflege fehlen würden. Und das, obwohl man beim Zensus noch "verhältnismäßig gut weggekommen" sei, so Schuster.

Bürgermeister Michael Lotz (CDU) stellte das DRK-Seniorenzentrum als Teil einer familienfreundlichen Politik vor, mit der man in Dillenburg sehr gut aufgestellt sei. Der Tradition gemäß mauerten Hocke, Lotz, Schuster und DRK-Geschäftsführer Bruno Lehberger zum Abschluss der Grundsteinlegung eine Kupferrolle, gefüllt mit der aktuellen Tageszeitung, Bauplänen, Infomaterialien und Euro-Münzen ein. Bleibt zu hoffen, dass die "Zeitkapsel" in ungeöffnet bleiben kann.

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