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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Breitbandausbau bald noch "breiter"?

Bis 2018 soll es in ganz Deutschland schnelles Internet geben. Das haben Union und SPD im Bund für den Fall einer Großen Koalition vereinbart. Auf Landesebene ist das Ziel nichts Neues. Ganz Hessen soll nämlich werden wie der Odenwaldkreis.

Seit 2006 treibt die Landesregierung das Projekt "Mehr Breitband in Hessen" voran. Dafür stellt das Land zum Beispiel Darlehen für Kommunen bereit. Insgesamt sind mit dem Projekt Investitionen von rund 730 Millionen Euro verbunden. Wirtschafts-Staatssekretär Steffen Saebisch (FDP) freut sich, dass jetzt auch auf Bundesebene eine Offensive für schnelleres Internet angestrebt wird. Saebisch teilte auf Anfrage von hr-online mit: "Das haben wir als hessisches Wirtschaftsministerium seit Jahren gefordert. Hessen hat Vorbildcharakter und gehört bundesweit zur Spitzengruppe in Sachen Hochgeschwindigkeits-Internet."

Es scheint fast, als hätte sich der Bund die hessischen Ziele zum Vorbild genommen: Download-Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde soll es geben, in ganz Deutschland bis Ende 2018. Im Fall einer Großen Koalition auf Bundesebene soll dafür jedes Jahr eine Milliarde Euro mehr ausgegeben werden. Ob davon Geld nach Hessen fließt, ist laut Saebisch aber noch unklar: "Weitere finanzielle Mittel des Bundes würden wir in Hessen für die Umsetzung unserer Ziele begrüßen."

Odenwaldkreis und Darmstadt deutsche Spitzenreiter

Laut dem Wirtschaftsministerium lag Hessen, was die Verfügbarkeit von Anschlüssen mit einer Bandbreite von mehr als 50 Mbit/s angeht, Ende 2012 auf Platz drei der Flächenländer. Der Versorgungsgrad betrug zu dieser Zeit rund 64 Prozent. Der Landkreis Odenwald ist der bestversorgte Landkreis Deutschlands. Hier haben fast 99 Prozent der Haushalte eine entsprechende Anschlussmöglichkeit. Die bestversorgte Stadt in Deutschland ist nach offiziellen Angaben Darmstadt mit 99,9 Prozent.

So gut ist die Versorgung aber nicht überall. Laut dem Bundeswirtschafts-ministerium gibt es vor allem in Nord- und Osthessen "weiße Flecken" auf der Versorgungskarte.

Während etwa im Rhein-Main Gebiet hohe Internetgeschwindigkeiten möglich sind, haben andere Regionen mit langsamen Leitungen zu kämpfen, zum Beispiel der Kreis Bergstraße. Dort investieren zehn Kommunen gemeinsam fast 20 Millionen Euro in den Breitbandausbau. Die Leiterin der Kommunalbetreuung, Dagmar Cohrs, ist zuständig für das Projekt dort. Cohrs sagte zu hr-online: "Wir arbeiten eng mit dem Land Hessen zusammen. Das Problem war, dass sich kein Privater Anbieter fand, der hier ein Hochleistungsnetz aufbauen wollte."

Ist schnell auch schnell genug?

Nach den Plänen der hessischen Landesregierung sollen bis Ende 2014 mindestens 75 Prozent der Haushalte in Hessen einen schnellen Internetzugang haben, mit Download-Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s. Kritiker halten das für zu wenig.

In der neuen Studie "Digitales Deutschland 2020" gehen Experten davon aus, dass in fünf bis zehn Jahren flächendeckend eine Datenübertragungsrate von bis zu 100 Mbit/s gebraucht wird. Davon dürften besonders Unternehmen profitieren.

Quelle: www.hr-online.de

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