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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Bündnis findet Partner

Pressemitteilung Nr. 011/2012 – 23. Oktober 2012 - Agentur für Arbeit Limburg - Wetzlar

Knapp fünfzig Landkreise und kreisfreie Städte hatten sich Ende letzten Jahres um die Gründung eines vom Bundesfamilienministerium geförderten regionalen Bündnisses „Mehr Frauen in Führungspositionen“ beworben. Einen der zehn Zuschläge hatte der Lahn-Dill-Kreis erhalten. Landrat Wolfgang Schuster hat jetzt sieben namhafte heimische Unternehmen als Bündnispartner begrüßen können.

Es liest sich, wie das „Who is Who“ der heimischen Wirtschaft: Die Sparkassen Wetzlar und Dillenburg, die Friedhelm Loh Group Haiger, die ebenfalls in Haiger ansässige Transland Spedition sowie die Wetzlarer Unternehmen Bosch Thermotechnik, Süß Oberflächentechnik und Carl Zeiss Sports Optics sind dem Bündnis beigetreten. Gemeinsam wollen sie nun dafür sorgen, dass mehr Frauen den Weg in Führungsetagen finden. Hilfe erhalten sie dabei von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin (EAF), deren Vorstandsmitglied Kathrin Mahler Walter die Unternehmensvertreter zu einem Unternehmens-Workshop eingeladen hatte. Unterstützt wird das Netzwerk von Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer, Kreishandwerkerschaft, Arbeitsagentur, Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, Gewerkschaften sowie der Stadt Wetzlar und dem Lahn-Dill-Kreis. Neben einem intensiven Austausch an Erfahrungen werden die teilnehmenden Unternehmen seitens der EAF eine kostenfreie Strategieberatung erhalten und beim Umsetzen konkreter Maßnahmen unterstützt.

Sowohl für Landrat Schuster, als auch für die Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar, Angelika Berbuir, ist das Projekt „Chefsache“. Schuster erinnerte daran, dass die Wirtschaftskrise der Jahre 2008 und 2009 an Lahn und Dill einen Wirtschaftseinbruch von fast zehn Prozent verursacht hatte. Deshalb hätten sich verantwortliche aus Wirtschaft, Politik und Arbeitsagentur sehr intensiv mit den Daten aus dem regionalen Arbeitsmarktmonitor auseinandergesetzt und klare Entscheidungen für die Zukunft getroffen. Ein wesentlicher Punkt sei die geringe Frauenerwerbsquote gewesen, die im Lahn-Dill-Kreis deutlich unter dem Bundes- und Landesdurchschnitt lag. „Mit dem Wissen der vor uns liegenden demographischen Entwicklung haben wir uns aufgemacht, das zu ändern. Aber nicht nur die Quantität sondern auch die Qualität gilt es zu verbessern“, so Schuster weiter. Es gehe vor allem darum, Frauen gutbezahlte Jobs und Führungspositionen zu erschließen. Auch die Leiterin der Agentur für Arbeit sieht großen Handlungsbedarf in der Region. Es brauche weibliche Vorbilder, an denen sich junge Frauen orientieren könnten. Noch immer träfen Mädchen Berufsentscheidungen, die vor allem geschlechtsspezifisch motiviert seien. Obwohl sie im Durchschnitt höhere und bessere schulische Abschlüsse als Jungs erzielen, könnten sie diesen Bildungsvorsprung auf dem Arbeitsmarkt nicht umsetzen. Sie fänden sich häufig in Dienstleistungs- und Zuverdienerinnen- Berufe wieder. Obwohl mehr Frauen als Männer studienberechtigt seien, nähmen sie seltener ein Studium auf. „Wenn sie dann doch studieren, verzichten sie nach dem Bachelorabschluss weitaus häufiger als Männer auf einen Master-Studiengang“, gab Berbuir zu bedenken. Mit einem Ansteigen der Frauenquote in Führungspositionen werde der Lahn-Dill-Kreis zudem als Wohnregion attraktiver, was sich im zunehmenden Wettbewerb der Regionen um Fach- und Führungskräfte als entscheidender Standortvorteil herausstellen könne.

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