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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Eine Stütze für kleinere Betriebe

Sozialpartner stellen die Vorzüge der Initiative „Hessen Transfer“ vor

Wetzlar (hp). Den Beschäftigungsverlust zu verhindern und die Phase der Kurzarbeit durch Qualifizierungsmaßnahmen zu verlängern – das ist das Ziel des Unterstützungsangebots „HessenTransfer“, das Dr. Dirk Hohn (Geschäftsführer Mittelhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände), Ernst Richter (Vorsitzender Region Mittelhessen im Deutschen Gewerkschaftsbund) und Landrat Wolfgang Schuster (SPD) am Dienstagnachmittag als Alternative vor allemfür kleinere Betriebe vorstellten. Von „HessenTransfer“, so die Verantwortlichen, könnten auch Unternehmen und Arbeitnehmer der heimischen Region profitieren.

„Obwohl die Wirtschaft augenscheinlich die Talsohle durchschritten hat, kann es sein, dass der Aufschwung gerade für kleinere und mittlere Betriebe zu langsam voran geht und Entlassungen vorgenommen werden müssen“, erläuterte Hohn den Hintergrund der Initiative. Mit Hessen Transfer würden die Sozialpartner Möglichkeiten anbieten, wie ein unvermeidlicher Personalabbau für die Arbeitnehmer mit einer Perspektive auf eine neue Beschäftigung verbunden und für das Unternehmen kalkulierbar gestaltet werden könne. Hohn weiter: „Die Überführung von Arbeitnehmern in eine Transfergesellschaft statt einer Kündigung ist nicht neu. Wir aber wollen ermöglichen, dass auch die kleineren Betriebe bis 150 Mitarbeiter die Möglichkeit haben, ihren Mitarbeitern auf diese Weise Orientierungshilfen, Qualifikationen und finanzielle Unterstützung auf dem Weg zu einer neuen Beschäftigung an die Hand geben zu können.“ Das Verfahren verursache ausschließlich kalkulierbare Kosten in der Durchführung und könne sich auch für jeden einzelnen betroffenen Mitarbeiter lohnen. „Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist eine Transfergesellschaft dann eine gute Chance auf eine Anschlussbeschäftigung, wenn der Verlust der bisherigen Anstellung unausweichlich erscheint und der Weg sonst in die Arbeitslosigkeit führen würde“, unterstrich Ernst Richter.

Auch Lahn-Dill-Landrat Wolfgang Schuster zeigte sich davon überzeugt, dass „HessenTransfer“ einen drohenden Beschäftigungsverlust verhindern und die Phase der Kurzarbeit durch Qualifizierungsmaßnahmen verlängern könne. „Ich bin den Sozialpartnern dankbar, die in Krisenzeiten ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl und Verständnis zeigen und Unternehmen wie Mitarbeitern Luft zum Atmen geben“, freute sich der Kreis-Verwaltungschef. Auch die Agentur für Arbeit unterstützt die „HessenTransfer“-Idee und stellt Fachleute zur Beratung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zur Verfügung. Angelika Berbuir, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur, beschrieb die Vorteile der Zusammenarbeit so: „Nicht nur Betriebe stehen im Wettbewerb um qualifiziertes Personal. Auch die Wirtschaftsregionen wetteifern untereinander um Fachkräfte. Insofern sind die Arbeitgeber an Lahn und Dill gut beraten, kluge Kooperationen einzugehen, um die erforderlichen Qualifikationen in der Region zu halten.“ Alle Beteiligten hoffen, dass die Wirtschaft sich schneller erholt und Hessen Transfer möglichst gar nicht gebraucht wird, doch so Dirk Hohn vorausschauend: „Wir wollen auf alles vorbereitet sein.“ Eine erste Informationsveranstaltung für interessierte mittelhessische Unternehmen wurde bereits erfolgreich durchgeführt, bei der die Arbeitsagentur die sozialrechtlichen Aspekte erläuterte und die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände die unternehmerischen Aspekte verdeutlichte. Mit „Weitblick“ und „Consult“ zeigten die Personaldienstleister von DGB und VhU Möglichkeiten auf, wie die Zielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen in der Praxis die Idee einer Transfergesellschaft umsetzen könnte. Über die Informationsveranstaltungen hinaus ist ein gemeinsamer Internet-Auftritt der Sozialpartner zur Initiative „Hessen Transfer“ in Vorbereitung.

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