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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Es ist ein Kommen und Gehen

Pressemitteilung Nr. 025/2013 - BA-Limburg-Wetzlar

Wetzlarer Arbeitsagentur veröffentlicht Pendlerstatistik
Lahn-Dill-Kreis ist besonders attraktiv für Ingenieure und Techniker
"Exportschlager" examinierte Krankenpflegefachkräfte

Der Lahn-Dill-Kreis behauptet sich gegen benachbarte Wirtschaftsregionen, wenn es um den Wettbewerb um Ingenieure und Techniker geht. Das geht aus der neuen Pendlerstatistik hervor, die jetzt die Wetzlarer Arbeitsagentur veröffentlicht hat. Demnach ist der Anteil der Pendler, die das Kreisgebiet täglich zum Arbeiten verlassen, im letzten Jahr zwar um 2.528 Personen oder zehn Prozent gestiegen, im Vergleich zu anderen Landkreisen allerdings weiterhin gering. Während fast jeder zweite Arbeitnehmer aus dem benachbarten Limburg-Weilburg über die Kreisgrenzen auspendelt, liegt die Auspendlerquote an Lahn und Dill bei 28,6 Prozent. Den 25.455 Auspendlern stehen 22.236 Einpendler gegenüber. Verglichen mit anderen Landkreisen in ähnlicher Nähe zum Rhein-Main-Gebiet falle das negative Pendlersaldo ausgesprochen moderat aus und sei Indiz für einen attraktiven ,Beschäftigungsstandort Lahn-Dill', berichtet Ralf Fischer, Sprecher der Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar. Auch beim Blick auf die Berufe lohne sich der Vergleich mit dem Kreis Limburg-Weilburg. Im Nachbarkreis pendeln täglich drei von vier dort wohnenden Ingenieuren und Technikern aus. Der Lahn-Dill-Kreis weise in diesen Berufen mit 2.055 Aus- und 2.338 Einpendlern ein positives Pendlersaldo aus. "Insbesondere im Wettbewerb der Regionen um Fach- und Führungskräfte ist es für die Betriebe im stark industrialisierten Lahn-Dill-Kreis von existenzieller Bedeutung, gut qualifizierte Arbeitnehmer in gewerblich technischen Berufen am Standort zu halten", so Fischer weiter.

Die meisten zieht es nach Gießen

Das beliebteste Pendlerziel für Arbeitskräfte aus dem Lahn-Dill-Kreis ist der Landkreis Gießen. Hier  finden 8.917 Auspendler ihren Arbeitsplatz. Von besonderer Bedeutung sei dabei die Kreisstadt mit ihrer Vielzahl an Beschäftigungsmöglichkeiten für Verwaltungs-, Medizin- und Dienstleistungsfachkräfte. Auf den Plätzen folgen Frankfurt (2.448) und Siegen-Wittgenstein (2.248).

Krankenpflegekräfte aus der Region stehen hoch im Kurs

Die meisten Auspendler gibt es bei den Büroberufen. 3.527 Bürofachkräfte aus der Region arbeiten jenseits der Kreisgrenzen. An zweiter Stelle folgen mit 1.184 Auspendlern die Verkäufer. Eine hohe Pendlerbereitschaft weisen auch examinierte Krankenpfleger und -schwestern auf, von denen 1.068 aus-, aber nur 380 einpendeln.

Zahl der Einpendler steigt ebenfalls

Leicht gestiegen ist im letzten Jahr auch die Zahl der Einpendler: 22.236 Arbeitskräfte, die nicht im Lahn-Dill-Kreis wohnen, kommen zur Arbeit hierher. Das sind 25,9 Prozent aller im Kreis beschäftigten sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer. Der Anstieg beträgt 947 Personen oder 4,4 Prozent. Die meisten Einpendler kommen aus den Landkreisen Gießen (5.880),  Marburg-Biedenkopf (3.148) und Siegen-Wittgenstein (2.833). Auch bei den Einpendlern führen die Bürofachkräfte die Rangfolge der Berufe an (2.751). Auf den Plätzen folgen Verkäufer (1.009) und Kraftfahrer (754).

Blick in die Kommunen

Nur Wetzlar, Dillenburg, Herborn, Haiger, Dietzhölztal sowie Driedorf weisen ein positives Pendlersaldo aus. In allen anderen Kreisgemeinden überwiegt die Zahl der Auspendler. Die höchsten Auspendlerquoten verbuchen Siegbach (94,3 Prozent), Schöffengrund (90,3 Prozent) und Bischoffen (88,6 Prozent). Die Gründe für die hohe Auspendelbereitschaft sind nach Fischers Angaben unterschiedlich: "Hier spielen neben der Gewerbedichte auch das angebotene Berufsspektrum, Gemeindegrößen, deren Lage und Verkehrsanbindungen, das Lohngefüge, die Infrastruktur sowie Beschäftigungsanreize anderer Beschäftigungsstandorte eine entscheidende Rolle." Der Agentursprecher warnt davor, von einer hohen Auspendlerquote auf die Wirtschaftskraft einer Gemeinde zu schließen. Für eine qualitative Beurteilung müssten auch die Einpendlerquote, die Zahl der an ihrem Wohnort Beschäftigten sowie weitere Kriterien herangezogen werden.

Die aktuellen Pendlerzahlen für den Lahn-Dill-Kreis und die Gemeinden gibt es im Internet unter http://www.arbeitsagentur.de/Dienststellen/RD-H/Limburg/AA/Zahlen-Daten-Fakten/Publikation/Beschaeftigungsdaten-Gemeinden.pdf.

Hintergrundinformationen
Die Zahlen der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) für den Lahn-Dill-Kreis und die Gemeinden stehen aktuell zum Stichtag 30.06.12 zur Verfügung. Insgesamt 85.803 Beschäftigte mit Arbeitsort im Lahn-Dill-Kreis und 89.022 mit Wohnort im Lahn-Dill-Kreis wurden gezählt. Die Daten der Aus- und Einpendler nach Berufsgruppen und zu den Pendlerströmen liegen derzeit nur für den Stichtag 30.06.2011 vor.

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 025 /2013 – 15. Februar 2013
Agentur für Arbeit Limburg
Presse & Marketing
Ste-Foy-Str. 23
65546 Limburg

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