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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster
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Gnadenfrist für Arzt-Notruf?
Kreis schlägt Modellprojekt bis Ende 2016 vor
Wetzlar/Dillenburg. Es gibt noch eine Chance für den Erhalt des Arzt-Notrufs (ANR) im Lahn-Dill-Kreis: Der ANR wird zu einem zweijährigen Modellprojekt – das hat der Kreis der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen vorgeschlagen.
In diesen zwei Jahren, vom 1. Januar 2015 bis zum 31. Dezember 2016, solle der Arzt-Notruf im Lahn-Dill-Kreis mit dem von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) bevorzugten Call-Center-Modell für ganz Hessen verglichen werden.
Petition im Internet ist nach 2067 Unterschriften vorzeitig beendet
Der Vergleich solle zeigen: Welches Modell sei wirtschaftlicher und könne die Patientenversorgung besser sicherstellen? Danach könne eine abschließende Entscheidung über den ANR gefällt werden. Die Kreis-Regierung um Landrat Wolfgang Schuster (SPD) hatte diesen Vorschlag am Mittwoch in einem Gespräch mit Vertretern der KV sowie dem ANR-Arzt Dr. Michael Saar aus Breitscheid gemacht. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung muss nun darüber befinden. Die KV ist die Vertretung der Haus- und Fachärzte (außer in Kliniken). Befürwortet der Vorstand den Vorschlag, kann er ihn der Vertreterversammlung der KV, gewissermaßen dem Ärzte-Parlament, in deren nächster Sitzung im Oktober vorlegen. Diese Versammlung müsste dann entscheiden: Wird der Arzt-Notruf bis Ende 2016 weiter bestehen und zu einem Modellprojekt oder kommt das Aus schon Ende dieses Jahres? Die KV hatte gegenüber dem Lahn-Dill-Kreis den Vertrag über den Arzt-Notruf zum Jahresende gekündigt. Anlass: Die KV will stattdessen eine einheitliche Lösung für ganz Hessen. Patienten sollen sich dann, wenn die Hausarzt-Praxen zu sind (an Wochenenden, Feiertagen und nachts), an eines der beiden Call-Center (in Frankfurt und Kassel) wenden. Im Internet gab es eine Petition für den Erhalt des Arzt-Notrufs im Lahn-Dill-Kreis. 2067 haben bislang unterzeichnet. Allerdings hat der Initiator die Petition, die eigentlich noch bis zum 23. Oktober laufen sollte, inzwischen vorzeitig beendet – nach eigenen Angaben aufgrund eines „technischen Fehlers“.
Wetzlarer Neue Zeitung vom Samstag, 6. September 2014, Seite 16