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Grube Fortuna: Sicherheitsgutachten liegt noch nicht vor - Vorübergehende Öffnung des Unter-Tage-Bereiches derzeit nicht zu verantworten

Wetzlar/Dillenburg, 10. Mai 2010

Entgegen anderslautender Berichte liegt das bei der Deutschen Montan Technologie GmbH (DMT) in Auftrag gegebene Sicherheits- und Rettungskonzept zum Besucherbergwerk Grube Fortuna noch nicht vor. Bislang existiert lediglich eine Prüfung des derzeitigen Betriebsplanes der Grube Fortuna (Genehmigungsgrundlage für den Besucherbetrieb der Fortuna) durch die DMT. In dieser Stellungnahme wird die Aufnahme eines vorübergehenden Unter-Tage-Betriebes in der Saison 2010 ausdrücklich an Maßnahmen verschiedener Prioritäten geknüpft.

Diese sind unter anderem:

  • gesundheitliche Mindestanforderungen an die Besucher!
  • Rauchabschottungen des östlichen Füllortes und Pumpenhauses (Kosten ca. 80.000 Euro) aufgrund der Brand- und Rauchlast!
  • funktionsfähiger Alarm- und Rettungsplan der Feuerwehr und der Grubenwehr (Der Bereitschaftsdienst der Grubenwehr an Wochenenden und Feiertagen ist derzeit jedoch nicht gewährleistet!)
  • ein Betriebsführer oder Vertreter muss während des Unter-Tage-Betriebs ständig über Tage anwesend sein!

Des Weiteren ist festzustellen, dass die Bergaufsicht des Regierungspräsidiums Gießen  nach wie vor (zuletzt in ihrem Bescheid vom 9. Februar 2010) auf einen zweiten mechanisch befahrbaren Ausgang besteht. Dabei schlägt das RP die Herrichtung des so genannten Wetterbohrlochs der Grube Fortuna als Notausgang mit mechanischer Befahrung vor. Genau dieser Ausstieg hat sich jedoch bereits im Februar 2009 als nicht geeignet erwiesen. Die Arbeiten am Wetterbohrloch mussten aufgrund akuter Gefährdung des Personals abgebrochen werden. Eine spätere Kamerabefahrung des Wetterbohrlochs bestätigte diesen Entschluss!

Noch während der Saison 2009 wurden Alternativen geprüft und weitere Schwachstellen im untertägigen Bereich festgestellt. Im November 2009 erfolgte die Unterrichtung des Landrates und der Betriebskommission der Grube Fortuna darüber, dass die technische Betriebsleitung der Fortuna keine Verantwortung mehr für den Unter-Tage-Betrieb übernimmt. Die Betriebskommission beschloss daraufhin die Beauftragung eines Sicherheitsgutachtens. Im Februar 2010 erfolgte die Unterrichtung des Kreistages, dass eine Wiedereröffnung vorläufig ausgesetzt ist. Im gleichen Monat trifft der besagte Bescheid des RP ein, in dem erneut ein zweiter Ausgang gefordert wird und der bisherige Notausgang über das so genannte Wetterüberhauen (Leiter) ausdrücklich als nicht geeignet eingestuft wird!

Am 26. Mai 2010 wird ein Fachgespräch aller am Verfahren Beteiligten stattfinden, in dem insbesondere die mittelfristigen Sicherheits- und Rettungsmaßnahmen beraten werden, die sich letztlich in der Genehmigung des RP Gießen wiederfinden müssen.

Kreisausschuss des Lahn-Dill-Kreises
Stefan Röger
35576 Wetzlar
Tel. 06441 407-1813
Fax 06441 407-1801
E-Mail: stefan.roeger@lahn-dill-kreis.de

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