Pressespiegel & Aktuelles

Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

Beachten Sie bitte, dass dieser Artikel vor 1573 Tagen veröffentlicht wurde.

Lahn-Dill-Kreis

Handwerksunternehmen mit Präzision und Augenmaß

Wirtschaftsdelegation Lahn-Dill besucht Firma Walter Uhl – Technische Mikroskopie GmbH & Co. KG in Aßlar

Wetzlar / Dillenburg / Herborn (ldk): Seit 77 Jahren produziert der Handwerksbetrieb Walter Uhl optische Messtechnik in Aßlar und ist durch sein Konzept zu einem weltweit führenden Anbieter geworden. Die hochpräzisen Produkte sind beispielsweise für die Qualitätskontrolle in der Uhren- und Automobilindustrie interessant – die optische Messtechnik dient aber auch zur Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Stoffmasken.

Das Unternehmen hat eine besondere Strategie. „Ihr seid ja keine tausend Personen, die horrende Stückzahlen produzieren“, so Landrat Wolfgang Schuster. „So wie ich das sehe, geht bei euch Qualität vor – das hat euch bestimmt auch bisher durch Corona geholfen.“ Zustimmung gibt es hierfür von Walter Uhl und Malte Bernard. Letzterer ist 2016 als Partner und Geschäftsführer in das Unternehmen eingestiegen. „Wir fertigen alles hier vor Ort – und sind in der Lage, individuelle Bedarfe zu decken“ so Bernard. Walter Uhl nickt: „Das führt auch zu einer großen Loyalität unserer Geschäftspartner, die wissen: Wir liefern, was sie brauchen.“ Auch an anderer Stelle sticht der Betrieb hervor: „22 Mitarbeiter, immer zwischen vier und sechs eigenen Lehrlingen und bis zu zehn weitere, externe Azubis in der hauseigenen Lehrwerkstatt und einen Ausbildungsmeister hat die Firma. Diese Quote ist herausragend!“ lobt Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke. Auch das Angebot der Grundausbildung Metall für andere Unternehmen ist einzigartig und findet viel Zuspruch.

Mit Bedacht durch die Krise

Gute Geschäftsbeziehungen, kooperative Arbeitsstrukturen und nicht zuletzt kühles Überlegen hat den Betrieb bisher sicher durch die Corona-Krise manövrieren lassen. Malte Bernard berichtet von eingebrochener Nachfrage in annähernd allen Industriebereichen, so auch im Maschinenbau.

Dabei haben die Partner immer überlegt, welche Instrumente sie in der Krise nutzen. „Wir sind hier vorübergehend in Kurzarbeit: Alle arbeiten gerade drei Tage in der Woche. Die neue Förderung der Ausbildung finden wir gut – wir haben für einen Betrieb unserer Größe sehr viele Azubis und investieren in die Zukunft – und nicht nur in unsere, sondern auch in die der Region. Aber Soforthilfe haben wir nicht beantragt – wir wollten nur die Instrumente nutzen, die wir wirklich brauchen,“ so Malte Bernard. Die Funktionsweise von Maschinen sei über Videos erklärt, Absprachen über Telefonie- und Videokonferenzen getroffen worden. Trotz allem sei die Krise spürbar und schmerzhaft – der Jahresumsatz werde stark zurückgehen – aber das Unternehmen werde gesund bleiben, so die beiden Geschäftsführer.

„Ihr Unternehmen ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie man strategisch durch die Krise kommt“, fasst Kreiswirtschaftsdezernent Wolfram Dette zusammen. „Sie haben die Auswirkungen und den Markt beobachtet, mit Kunden und Mitarbeitern kommuniziert, flexibel auf Anforderungen reagiert und mit Bedacht die staatlichen Unterstützungen beantragt, die sie brauchen. Es ist eindeutig, dass Sie einen gesunden Betrieb führen, der die Krise überstehen wird“, so Wolfram Dette. Eine Einschätzung, die von allen Anwesenden geteilt wird.

Wirtschaftsdelegation Lahn-Dill

In der Wirtschaftsdelegation sind vertreten: Lahn-Dill-Kreis (LDK), Industrie- und Handelskammer Lahn-Dill (IHK), Kreishandwerkerschaft (KH); Handwerkskammer (HWK), Arbeitsagentur Wetzlar-Weilburg sowie die/der jeweilige Bürgermeisterin/Bürgermeister. Die Delegationsmitglieder besuchen – oft mit weiteren Gästen aus Politik und Verwaltung – regelmäßig (ca. 1 x im Monat) Unternehmen der Region, um sich über die aktuelle wirtschaftliche Lage der unterschiedlichen Branchen, wie Industrie und Handwerk zu erkundigen.

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