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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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HeidelbergCement – Politik und Unternehmen diskutieren die Zukunft des Standorts Wetzlar

Wetzlar/Dillenburg, 8. Juli 2010

Am vergangenen Freitag trafen sich Vertreter der Politik und des Baustoffherstellers HeidelbergCement in der Hauptverwaltung des Unternehmens in Heidelberg, um über die Zukunft des Standortes Wetzlar zu diskutieren.

An der Diskussion nahmen der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Wolfgang Schuster, der Oberbürgermeister von Wetzlar, Wolfram Dette, und Clemens Reif, Mitglied des Hessischen Landtages sowie von Unternehmensseite Gerhard Seitz, Geschäftsführer von HeidelbergCement in Deutschland, und Dr. Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender der HeidelbergCement AG, teil. Im Rahmen des Treffens übergab Oberbürgermeister Dette eine Resolution der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Wetzlar, in der die Erhaltung des Standortes des Zementwerkes Wetzlar gefordert und an die Verantwortung des Unternehmens für die rund 100 Arbeitsplätze erinnert wird.

Wie Herr Dr. Scheifele darstellte, sei der Zementabsatz in Deutschland laut Statistiken des Bundesverbandes der Deutschen Zementindustrie (BDZ) in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Darüber hinaus seien die Exportmärkte in Osteuropa zusammengebrochen. Aufgrund dieser Entwicklung war der Produktionsbetrieb am Standort Wetzlar in den letzten Jahren nur unterdurchschnittlich ausgelastet. Auch im Jahre 2010 werde der Zementabsatz in Deutschland laut Schätzung des BDZ um weitere ca. 3-5 % zurückgehen. In den nächsten Jahren sei mit keinem signifikanten Ansteigen der Zementnachfrage zu rechnen. Der Verband sehe im Gegenteil Risiken für die Nachfrage durch das Auslaufen der Konjunkturprogramme der Bundesregierung im Jahr 2011.

Herr Seitz wies darauf hin, dass die aktuellen Bauinfrastrukturmaßnahmen in der Region um Wetzlar nicht ausreichend seien, um die Auslastung des Standortes Wetzlar kurz- und mittelfristig zu erhöhen.

Ergänzend wies Herr Dr. Scheifele darauf hin, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Wetzlar aus Sicht von HeidelbergCement kritisch gesehen wird. Kapazitätsgröße und technische Ausstattung entsprächen mittlerweile nicht mehr dem internationalen Standard. Insbesondere auch bei der Energieeffizienz entstünden Nachteile, die nur durch erhöhte Investitionen behoben werden könnten. In einer rückläufigen Marktlage sei es aus unternehmerischer Sicht sinnvoller, die Kapazitäten an die Nachfrage anzupassen und die Kräfte zu bündeln, um auch weiterhin erfolgreich wirtschaften zu können. Daher sehe HeidelbergCement im Hinblick auf die unbefriedigende Marktentwicklung und der hieraus resultierenden schwachen Auslastung des Werkes Wetzlar keine Möglichkeit, den Produktionsbetrieb am Standort Wetzlar weiter zu betreiben.

Auf den Vorschlag von Landrat Wolfgang Schuster und Oberbürgermeister Wolfram Dette, einen Verkauf des Werksstandortes Wetzlar an einen anderen Zementhersteller in Betracht zu ziehen, erklärte Dr. Scheifele, dass dies für HeidelbergCement aus Wettbewerbsgründen nicht in Betracht käme, da dadurch Überkapazitäten am Markt  bestehen blieben. HeidelbergCement werde aber alle Möglichkeiten zur Weiterbeschäftigung von Mitarbeitern und Zulieferern intensiv prüfen. Auf Anfrage der Vertreter der Politik erklärten Dr. Bernd Scheifele und Gerhard Seitz ihre Bereitschaft, sich für eine Folgenutzung der Werks- und Steinbruchflächen einzusetzen, hierzu ein Konzept zu entwickeln und dies auch mit den betroffenen Gebietskörperschaften abzustimmen. Dabei sei es ein gemeinsames Ziel, die Belastungen für den regionalen Arbeitsmarkt in Wetzlar so gering wie möglich zu halten. Nach Auskunft des Unternehmens könne jedoch mit konkreten Ergebnissen erst frühestens Anfang Herbst 2010 gerechnet werden.

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