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Hessen

Hessische Verantwortliche üben den Ernstfall

Projekt KLIMPRAX Krisenvorbereitung: 2. Extremwetterübung

Wiesbaden, 23.04.2024 – Was passiert eigentlich in Hessen, wenn – bedingt durch den menschengemachten Klimawandel – ein Krisenfall eintritt? Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten gibt es? Um auf solche Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein, wurde am 22. April 2024 im Rahmen des Projektes KLIMPRAX (KLIMawandel in der PRAXis) Krisenvorbereitung die zweite hessische Übung für das Szenario „Hitze und Dürre“ durch das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), das Regierungspräsidium Gießen (RP Gießen), den Lahn-Dill-Kreis und die Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS) in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz durchgeführt. Laut den Teilnehmenden ist die Übung erfolgreich verlaufen und es konnten gewinnbringende Erkenntnisse für die nächsten Übungen und potentielle Krisenfälle mitgenommen werden.

Als Grundlage für die Übung hatten die Akteure ein Drehbuch, welches vom Fachzentrum für Klimawandel und Anpassung im HLNUG, maßgeblich unterstützt durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie weitere teilnehmende Ministerien und Behörden, verfasst wurde. Dieses beinhaltete Wirkketten (u. a. Energie, Gesundheit, Wasser) und dazugehörige Einspielungen für die Übenden. Die Übung wurde durch eine Regie gesteuert. Insgesamt waren fast 60 Personen beteiligt. Bis 2026 sind neun solcher Übungen geplant, als weitere Szenarien sind „Starkregen und Hagel“ und „Sturm und Schnee“ in Vorbereitung.

„Der Klimawandel wird zu besonderen Wetterextremen führen, auf die wir uns rechtzeitig vorbereiten müssen. Im Krisenfall können so genannte Kaskadeneffekte die Lage verschärfen und aufschaukeln. Mit diesen Übungen bereiten wir uns darauf vor“, sagt Prof. Dr. Thomas Schmid, Präsident des HLNUG.

Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich ergänzt: „Es ist das eine, ob der Verwaltungsstab des Regierungspräsidiums Gießen oder der Verwaltungsstab des Lahn-Dill-Kreises realistische Krisenlagen üben. Wenn das aber gleichzeitig und so lebensnah wie möglich auf verschiedenen Verwaltungsebenen geschieht, macht das einen großen Unterschied. Die hier gemachten Erfahrungen sind sehr wertvoll und fließen in unsere künftigen Vorbereitungen ein.“

Landrat Wolfgang Schuster stellt fest: „Wir versuchen uns im Lahn-Dill-Kreis bereits jetzt umfassend auf verschiedene Krisenlagen vorzubereiten. Damit gewinnen alle Teilnehmenden an Sicherheit. Auch wenn keine Krise wie im Lehrbuch abläuft, bringen diese regelmäßigen Übungen uns wichtige Erkenntnisse und tragen dazu bei, die Abläufe zu verbessern.“

Die Stabsrahmenübungen sollen die Abläufe und Verantwortlichkeiten im Vorfeld üben, Kaskadeneffekte von Extremwetterereignissen zu identifizieren und dadurch die Zusammenarbeit von Behörden und Betreibern Kritischer Infrastruktur (KRITIS) verbessern. KRITIS hat die Aufgabe, gesellschaftliche Funktionen wie Gesundheit, Sicherheit und das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen aufrecht zu erhalten. Durch die menschengemachte Klimakrise kann es zu Gefahren- und Schadenslagen kommen, welche die KRITIS unterbrechen oder beschädigen können. Übungen wie die des Projektes KLIMPRAX Krisenvorbereitung helfen dabei, die Resilienz von KRITIS sowie die Einsatzfähigkeit von Behörden und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung in Krisenzeiten zu erhöhen.

In den KLIMPRAX Projekten werden gemeinsam mit den Zielgruppen praxisnahe Handlungshilfen entwickelt, um sich aktiv an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Weitere Informationen und zwei bisherige Pressemitteilungen zum Projekt gibt es hier:

hlnug.de/themen/klimawandel-und-anpassung/projekte/klimprax-krisenvorbereitung

hlnug.de/presse/pressemitteilung/ueben-fuer-den-ernstfall-bei-extremwetter

hlnug.de/presse/pressemitteilung/hessische-verantwortliche-ueben-den-ernstfall

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