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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Hintergrund: Arzt-Notruf und Call-Center

■ Notruf: In Notfällen sollen Betroffene stets die 112 anrufen, sie erreichen dann einen Disponenten in der Rettungsdienst-Leitstelle.

■ Arzt-Notruf: Wenn Patienten aber an Wochenenden, nachts oder feiertags – wenn die Hausarztpraxen zu sind – nur „normale“ ärztliche Hilfe brauchen, können sie sich im Lahn-Dill-Kreis an den Arzt-Notruf (ANR) wenden. Sie rufen dann die ☎ 1 92 92 an und erreichen so einen Arzt, der ebenfalls in der Rettungsdienstleitstelle in Wetzlar sitzt.
Der Arzt kann entscheiden, ob sich der Patient selbst zum Beispiel mit Medikamenten helfen kann oder ob er ärztlich versorgt werden muss. Er kann ihn gegebenenfalls an einen in dieser Zeit Dienst habenden Arzt, also den ärztlichen Bereitschaftsdienst, oder an ein Krankenhaus verweisen. Oder er kann – wenn er einen Notfall erkennt – einen Notarzt verständigen.

■ Call-Center: Ab 2015 sollen diese Patienten zu diesen Zeiten ein Call-Center in Kassel bzw. Frankfurt anrufen (☎ 11 61 17). Dort ist je ein Arzt beratend tätig, dazu weiteres Fachpersonal (Krankenschwestern, Sanitäter, Arzthelferinnen, Medizin-Studenten). In Spitzenzeiten sollen es bis zu 35 Personen sein. Diese Call-Center sind für ganz Hessen zuständig. Die Kassenärztliche Vereinigung Hessen hat sie gegründet, um eine hessenweit einheitliche Lösung für den ärztlichen Notdienst zu schaffen.

■ Vergleich: Die Befürworter des Arzt-Notrufs machen als Vorteile gegenüber dem Call-Center-Modell geltend:

  • Während der Notdienst-Zeiten ist beim ANR ein beratender Arzt auf 250 000 Einwohner im Lahn-Dill-Kreis zuständig, statt zwei Ärzte auf sechs Millionen Hessen in den Call-Centern. Somit sei die Qualität der Hilfe besser.
  • Ein Arzt in der Leitstelle in Wetzlar habe bessere Ortskenntnisse als das Personal in den Call-Centern in Frankfurt und Kassel. (jli)

Wetzlarer Neue Zeitung vom Samstag, 6. September 2014, Seite 16

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