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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Lahn-Dill-Kreis

Im Lahn-Dill-Kreis bleibt kein Impfstoff übrig

„Ethikkommission Impfen“ beschließt finales Konzept zum Umgang mit Impfresten / Einrichtungen mit Mitarbeitenden aus Priorität 2 und 3 erhalten übriggebliebene Impfdosen

Wetzlar / Dillenburg / Herborn (ldk): Was passiert im Lahn-Dill-Kreis mit übriggebliebenem Corona-Impfstoff? Mit dieser Frage beschäftigt sich die „Ethikkommission Impfen“ des Lahn-Dill-Kreises. Die Kommission hat nun ein Konzept für Nachrückerlisten auf den Weg gebracht. Die finale Fassung liegt jetzt vor. Im Impfzentrum arbeitet man bereits seit einigen Wochen nach diesem Konzept.

„Durchschnittlich fallen täglich zwischen drei und sechs Dosen an Impfresten an. Die genaue Zahl steht erst fest, wenn die letzten Impflinge eines Tages angekommen und registriert sind. Die Impfstoff-Fläschchen (sogenannte Vials) sind dann angebrochen und die Spritzen bereits aufgezogen. In der Regel bleiben circa 30 bis 50 Minuten, bis die Dosen verimpft sein müssen, bevor der Impfstoff an Wirksamkeit verliert“, erklärt Stephan Aurand, Gesundheitsdezernent des Lahn-Dill-Kreises und Vorsitzender der Ethikkommission. „Aus diesem Grund haben wir uns auf ein Konzept geeinigt, das uns eine praktikable und verlässliche Restimpfstoffverwertung ermöglicht. Derzeit sind 20 Institutionen in die Nachrückerliste aufgenommen. Es handelt sich um Einrichtungen im Bereich des Rettungswesens, der Feuerwehren und der Notfallhilfe. Diese Institutionen haben Listen mit Mitarbeitenden der Priorisierungsgruppen 2 und 3 erstellt. Die schnelle Verfügbarkeit der Personen ist bereits vorgeprüft“, fährt Aurand fort. Fallen Impfstoffreste an, können die entsprechenden Personen kontaktiert und geimpft werden. Jeden Tag kommen ein bis zwei der Listen im gleichmäßigen rotierenden Turnus zum Einsatz. Die Anzahl der Listen ist erweiterbar.

„Wir sind froh, durch dieses Konzept keinen Impfstoff vernichten zu müssen. Bisher konnten wir an den Tagesenden alle übriggebliebenen Impfdosen verimpfen. Die Umsetzung funktioniert auch wegen der guten Vorbereitung der Institutionen reibungslos“, so Stephan Aurand.

 

Zum Hintergrund der „Ethikkommission Impfen“

Die „Ethikkommission Impfen“ besteht aus dem Vorsitzenden Stephan Aurand (Kreis-Gesundheitsdezernent), der Ärztin Dr. Ingrid Knell, Dekan Roland Jaeckle (Evangelisches Dekanat an der Dill) und dem Arzt Peter Franz (Vorsitzender des Arztnetzes für die Region Lahn-Dill e.V.).

Sie entwickelt in enger Abstimmung mit der Leitung des Impfzentrums Richtlinien zur Vergabe von Impfstoffresten am Tagesende, damit keine Impfdose verloren geht. Außerdem sieht es die Kommission als wichtige Aufgabe an, die Impfbereitschaft in der Bevölkerung zu fördern und die Bürgerinnen und Bürger schnellstmöglich impfen zu lassen. Die Beauftragung von drei Pilotpraxen zur Übernahme von Impfungen in der letzten Woche hat sie daher sehr unterstützt und begrüßt die nun endlich mögliche regelhafte Teilnahme der Arztpraxen im Lahn-Dill-Kreis, um das Impfen zeitnah und verlässlich ausweiten zu können. Die Ethikkommission lässt sich darüber hinaus regelmäßig über den Stand des Impfens im Impfzentrum, mit den mobilen Teams in Einrichtungen und bei immobilen Personen in der eigenen Häuslichkeit berichten. Sie kann Kritikpunkte aufgreifen und auch Empfehlungen an den Kreisausschuss aussprechen.

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