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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Kaffeefahrt wird abgebrochen

Presseinfo Nr. 152/2017, 13. April 2017

Polizei und Kreis schreiten ein

Wetzlar/Dillenburg (ldk): Jahrelang haben die Busse, die Senioren zu berühmt-berüchtigten Kaffeefahrten abholen, einen Bogen um den Lahn-Dill-Kreis gemacht. Damit war am Donnerstag vergangener Woche Schluss. „2013 hatten wir die letzten Busse hier“, weiß Frank Schuster vom Fachdienst Ordnungs- und Gewerberecht der Kreisverwaltung zu berichten. Landrat Wolfgang Schuster führt das auf die besonderen Anstrengungen zurück, die der Kreis zum Schutz insbesondere älterer Menschen unternommen hat.

 Lockmittel „Alle warten auf den Frühling“

Kürzlich hatten einige Senioren Einladungen einer Firma H.P.W. International CV mit Postfach-Adresse in Börger, westlich der Kaffeefahrten-Hochburg Cloppenburg gelegen, erhalten. „Alle warten auf den Frühling“ hieß es da. Versprochen wurden 200 Euro in bar, ein Geschenkkorb mit Nahrungsmitteln, Frühstück, Mittagessen, ein Kontaktgrill, Parfüm, ein Rasenmäher und einiges mehr. Die Fahrt sollte nach Bad Homburg gehen. Schon daran bestanden in der Kreisverwaltung Zweifel, denn oft würden falsche Fahrtziele angegeben, um Polizei und Ordnungsämter abzulenken.

Schwarzes Schaf der Branche – bekannt wie ein „bunter Hund“

„Die Firma ist uns bekannt. Sie steht seit Jahren auf unserer Warnliste im Internet (http://kaffeefahrten.lahn-dill-kreis.de). Es handelt sich trotz der deutschen Postfach-Adresse um eine niederländische Firma. In den letzten Wochen haben sich immer wieder Geschädigte aus ganz Deutschland bei uns gemeldet. Sie alle haben Produkte, die angeblich gut für die Gesundheit sein sollen, für in der Regel vierstellige Euro-Beträge gekauft. Wir haben Berichte über Polizeieinsätze in Baden-Württemberg und Strafanzeigen wegen Betruges“, berichtet Frank Schuster weiter. Man ist sich im Landratsamt aber sicher, dass hinter der niederländischen Firma tatsächlich Deutsche stecken, denn Käufer, die von ihrem 14-tägigen Rücktrittsrecht erfolgreich Gebrauch gemacht haben, berichten übereinstimmend, dass sie ihr Geld von einer Firma im Raum Cloppenburg zurückbekommen habe. Hinter dieser Firma wiederum steckt nach Überzeugung der Experten im Landratsamt ein Mann, den die BILD-Zeitung bereits 2012 als „Kaffeefahrt-Betrüger“ bezeichnet hatte.

Erfolgreiches Eingreifen – Kaffeefahrt wird abgebrochen

Am Donnerstag vergangener Woche informierte der verantwortliche Mitarbeiter des Kreises die Fahrgäste am Wetzlarer Busbahnhof ausführlich. Polizeibeamte des Verkehrsdienstes der Polizeidirektion Lahn-Dill kontrollierten den Bus aus Mettmann in Nordrhein-Westfalen und den Fahrer, hatten allerdings nichts zu beanstanden. Frank Schuster bat die Teilnehmer, ihn vom Veranstaltungsort aus anzurufen, damit das örtliche zuständige Kreis-Ordnungsamt und die dortige Polizei informiert werden können. Erfahrungsgemäß bekommen die Werbesprecher in solchen Fällen kalte Füße und brechen die Veranstaltungen ab. So war es auch hier. Der Busfahrer brach die Fahrt ab. Schon vorher entschieden sich eine Reihe von Interessenten nicht mehr in den Bus einzusteigen.

Kaffeefahrt-Betrügereien haben eine lange Tradition

Bereits 2015, nach fünf Jahren ohne Werbeverkaufsveranstaltung, fand in einer Gaststätte am Wetzlarer Domplatz eine solche statt. Die Kreisverwaltung schleuste einen Kollegen als „Gast“ ein und verschaffte sich einen Durchsuchungsbeschluss, denn die unseriösen Veranstaltungen sind nach der Gewerbeordnung allesamt illegal und können mit Geldbuße belegt werden. Am Ende setzte der Kreis Geld-Bußen im vierstelligen Bereich gegen die Täter fest, die einen Tag zuvor bereits im Dillkreis auf Beutezug waren, wovon man im Landratsamt aber erst hinterher erfahren hatte. Während es in Wetzlar durch das Einschreiten des Kreises keine Opfer gab, war das in Dillenburg anders. Hier hatten mehrere Personen eine dreistellige Beratungsgebühr für angeblich kostenlose Reisen gezahlt. Das Geld haben sie auch nach Rücktritt vom Vertrag nicht zurückbekommen.

Landrat Wolfgang Schuster ruft angesichts der beiden Fälle die Bevölkerung auf: „Achten Sie auf verdächtige Einladungen und schicken Sie uns diese zeitnah, nur dann können wir die gefährdeten Senioren vor diesen Betrügereien schützen.“

Kontakt bei Fragen zum Thema:

Frank Schuster, Ordnungs- und Gewerberecht, Tel. 06441 407-2430, Fax 06441 407-2900, E-Mail: .

Pressekontakt:

Susanne Müller-Etzold, LDK-Pressestelle, Tel. 06441 407-1105
E-Mail:

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