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Deutschland

Landräte wollen Verkehrsminister aus Hessen, Rheinland-Pfalz, NRW an einen Tisch bringen

Sprinterverbindung zwischen Giessen-Siegen-Köln in Fahrplan integrieren - zweigleisiger Ausbau und Beseitigung der Kriegsschäden bleibt Ziel

Wetzlar, Dillenburg, 9. Februar 2009

Der zweigleisige Ausbau der Siegstrecke steht nach wie vor bei den Landräten Kühn (Rhein-Sieg), Lieber (Altenkirchen), Breuer (Siegen-Wittgenstein) und Schuster (Lahn-Dill) ganz oben auf der Agenda - auch im Jahr 2009. Die Landräte sind übereingekommen, den politischen Druck auf die zuständigen Verkehrsminister aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen aufgrund der länderübergreifenden Bedeutung gemeinsam zu verstärken.

„Wir müssen für Pendler attraktiv bleiben und schneller an das Oberzentrum Köln/Bonn angebunden werden“, so Landrat Paul Breuer (Siegen-Wittgenstein). Landrat Wolfgang Schuster (LDK-Kreis): „Wir können nicht darauf hoffen, dass die Deutsche Bahn irgendwann einmal die Strecke ausbaut“ und Landrat Frithjof Kühn (Rhein-Sieg-Kreis) ergänzt: „Es ist strukturpolitisch angesichts der demographischen Entwicklung und der Entleerung des ländlichen Raumes unabdingbar, dass wir eine schnelle Ost-Verbindung auf der Schiene erhalten“. Auch der Altenkirchener Landrat Michael Lieber spricht sich dafür aus, dass „drei Verkehrsminister an einem Strang ziehen müssen und das Projekt in allen Bundesländern die erforderliche Priorität erhält.“

Einig sind die Landräte, dass mit Unterstützung der Bundesländer geprüft werden solle, ob das Konjunkturpaket 2 der Bundesregierung als Investitionshilfe für die Beseitigung der Kriegsschäden herangezogen werden kann.

Vereinbart wurde eine stufenweise Vorgehensweise. Die Landräte wollen am Ziel einer durchgehenden Zweigleisigkeit mit einer Sprinterverbindung festhalten. Im ersten Schritt soll die Errichtung einer Sprinterverbindung möglichst rasch untersucht werden. Beim Streckenausbau soll eine Konzentration zunächst auf die Beseitigung der *Kriegsschäden“ bei den eingleisigen Abschnitten Blankenberg-Schladern und Schladern-Rosbach (beide NRW, Rhein-Sieg-Kreis) gelegt werden. Geschätzte Gesamtkosten gem. Gutachten: 64 Mio. Euro. Einigkeit besteht zwischen den Teilnehmern, dass man sich auf ein *Schwarz-Peter-Spiel“ zwischen den Bundesländern nicht einlassen will, auch wenn die Baumaßnahmen in NRW liegen. Kritisch festgestellt wird auch, dass valide Zahlen der DB AG, z. B. eine Fahrgastpotenzialanalyse, nicht vorliegen und dort kein Interesse an einem Ausbau besteht.

Die Landräte wünschen, dass die Minister und Kammern der drei Bundesländer Hessen, Rheinland-Pfalz und NRW gemeinsam neue Wege gehen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Verkehrskonferenz im Drei-Länder-Eck angedacht, um mögliche Szenarien gemeinsam zu entwickeln. *Bei einer Sprinter-Verbindung muss eine Fahrzeit von ca. 1 Stunde zwischen Siegen und Köln angestrebt werden“, so die Landräte *und das Umsteigen in Siegen aus Sicht des Lahn-Dill-Kreises vereinfacht werden. Hier soll die alte D-Zug-Verbindung Vorbild sein. Der Aspekt der Strukturpolitik und die Stärkung des ländlichen Raumes, insbesondere des Mittelstandes und die Verfügbarkeit von Fachkräften darf den Wirtschafts- und Verkehrsministern in Hessen, NRW und Rheinland-Pfalz nicht gleichgültig sein“, so die Landräte übereinstimmend.

Konkrete Schritte vereinbart

Als Ergebnis des Gespräches wurde vereinbart, die Möglichkeiten der Einführung eines Sprinterzugpaares Giessen-Siegen-Köln zu untersuchen und wie dies in den Fahrplan integriert werden kann. Richtschnur sollen die ehemaligen D-Zug-Haltepunkte Frankfurt-Siegen-Köln sein. Des Weiteren sollen mit der DB-Netz Gespräche geführt werden wegen der beabsichtigten Investitionen in das Streckennetz (Zweigleisigkeit). Außerdem soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2009 das vereinbarte Verkehrsgespräch im Drei-Länder-Eck von Hessen/NRW und RLP stattfinden. Dazu sollen auch die zuständigen Ministerien/Minister eingebunden werden. Mit den beteiligten Kammern bzw. dem Arbeitskreis Drei-Länder-Eck sollen zunächst die weiteren Schritte auf Arbeitsebene festgelegt werden.

Abwanderung im ländlichen Raum zu erwarten - Facharbeiter müssen schnell in Region pendeln können

Alle Landräte sind sich einig, dass aufgrund des zu erwartenden Facharbeitermangels und sich bereits abzeichnender Bevölkerungsverluste, erhöhter Handlungsdruck in Sachen Siegstrecke besteht und es gelingen müsse, dass die stark mittelständisch geprägten Kreise LDK, SI und AK in Anbetracht ihrer „peripheren Lage“ im jeweiligen Bundesland für Pendler attraktiv bleiben. Allein aus strukturpolitischen Gründen ist deshalb eine Verbesserung nötig. Ansonsten wird der ländliche Raum im Gegensatz zu den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr von der Entwicklung abgehangen und die stark mittelständisch geprägte Wirtschaft muss um gute Mitarbeiter fürchten.

Die aktuelle Bevölkerungsentwicklung im Kreis Altenkirchen zeigt, dass sich im Jahr 2008 die Einwohnerzahl um rund 650 Personen auf nunmehr 134.000 Einwohnern reduziert hat. Diese Reduzierung ist unter Anderem auch mit Abwanderungen in die verkehrsgünstig attraktiveren Räume zurückzuführen. Auch im Rhein-Sieg-Kreis beobachtet Landrat Kühn in einigen ländlichen Gemeinden die einsetzende leichte Abwanderung mit gewisser Sorge.

[Auskunft erteilt: Joachim Brenner, Pressesprecher Kreis Altenkirchen; Tel. 02681 81-2050]



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