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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster
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Listerien – wie man kann man sich schützen?
Verbrauchertipps und -infos vom Veterinäramt des Lahn-Dill-Kreises
Wetzlar/Dillenburg/Herborn (ldk): Listerien können gesundheitsgefährdend sein – ein Fall in Südhessen zeigte in der vergangenen Woche, dass ein Befall der Umweltkeime nicht zu unterschätzen ist. Welche Personengruppen gefährdet sind, was man als Verbraucher tun kann, um sich schützen und wie die Betriebe in der Region kontrolliert werden, darüber informiert die Abteilung Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Lahn-Dill-Kreises.
Für den Menschen gefährliche Arten wie Listeria monocytogenes sind weit verbreitete Umweltkeime, die relativ anspruchslos auf vielen Untergründen überleben können. Im Gegensatz zu den meisten anderen Keimen, vermehren sich Listerien auch noch bei Kühlschranktemperaturen. Ihr Auftreten in Lebensmitteln ist nicht durch geruchliche oder farbliche Abweichungen feststellbar. In den meisten Fällen verläuft eine Infektion bei gesunden Erwachsenen ohne erkennbare Krankheitsanzeichen, in seltenen Fällen kommt es zu Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Empfindliche Personengruppen wie Schwangere, Kleinkinder sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem (Senioren und chronisch Erkrankte) können jedoch an schweren Verläufen der Listeriose erkranken, die mit der Entzündung verschiedener Organsysteme einhergehen und bis zum Tode führen können.
Was kann man tun, um sich zu schützen?
Risikoträchtige Lebensmittel sollten daher von diesen Personen gemieden oder vor dem Verzehr durcherhitzt werden. Allen voran sind dies tierische Lebensmittel zum Rohverzehr wie Räucherlachs, Mett, Pfefferbeißer, Teewurst und Weich- oder Rohmilchkäse. Aber auch pflanzliche Lebensmittel, insbesondere aus solchen Pflanzen, die in Bodennähe wachsen, sind häufig mit Listerien besiedelt. Gemüse, Obst und Salat sollten daher vor der Zubereitung gut gewaschen werden und nach dem Verarbeiten schnell verzehrt werden. Insbesondere die bei der Verarbeitung austretenden Pflanzensäfte, etwa bei vorgeschnittenen Salaten oder zerkleinertem Gemüse, liefern viele Nährstoffe für ein schnelles Bakterienwachstum. Hier sollte man, wenn möglich, auf nicht vorgeschnittene Alternativen zurückgreifen.
Tipps, wie man sich auch bei der Zubereitung von Lebensmitteln im eigenen Haushalt bestmöglich schützen kann, gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung: Verbrauchertipps: Schutz vor Lebensmittelinfektionen im Privathaushalt - Merkblatt des BfR (Stand 2020) (bund.de)
Was ist mit den Betrieben im Lahn-Dill-Kreis?
Im Sinne des vorbeugenden Verbraucherschutzes werden insbesondere Betriebe mit überregionaler Bedeutung und Verkauf an mehreren Standorten engmaschig durch die Abteilung Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Lahn-Dill-Kreises kontrolliert. Betriebe, die abgepackte Salate oder vorgeschnittenes Obst und Gemüse herstellen, sind im Landkreis nicht ansässig. Tierische Lebensmittel wie Fleischerzeugnisse zum Rohverzehr oder Weichkäse werden dank der regionalen Vielfalt im Lahn-Dill-Kreis noch in einer Vielzahl an meist handwerklich strukturierten Betrieben hergestellt. So gibt es 92 Metzgereien, drei Käsereien und einen Schlachtbetrieb. Um die Lebensmittelkontrollen möglichst effektiv zu gestalten, werden die zu kontrollierenden Betriebe in Kategorien eingestuft. Betriebe mit regelmäßigem Risiko werden dabei mit einer höheren Frequenz kontrolliert.
In den Jahren 2017 bis 2021 wurden insgesamt 4.838 Plankontrollen durchgeführt. Bei insgesamt 207 Kontrollen wurden in diesen Jahren größere Mängel festgestellt, die sofortige formelle Maßnahmen, wie zum Beispiel Nachkontrollen, Verwarngelder, Ordnungswidrigkeitsverfahren oder Ordnungsverfügungen erforderten. In schweren Fällen wird außerdem die Öffentlichkeit umgehend informiert. Im selben Zeitraum wurden bei 2.059 Kontrollen minderschwere Verstöße festgestellt, bei denen keine formellen Maßnahmen durchgeführt werden mussten und bei 2.571 Kontrollen wurden keine Verstöße festgestellt. In den letzten zwei Jahren hat der Landkreis unter anderem aufgrund der Auswirkungen der Pandemie die Kontrollquote nicht vollständig erfüllen können. „Wie auch in vielen anderen Bereichen erschwerten die Pandemiemaßnahmen hier die Arbeitsabläufe und stellten einen erhöhten Zeitaufwand dar“, erklärt Giuseppe Bosco, Leiter des Kreis-Veterinäramts.
Die Kontrollen im Lahn-Dill-Kreis im Überblick:
Anzahl Betriebe mit regelmäßigem Risiko | Anzahl IST Plankontrollen nach Risikobewertung | Anzahl SOLL Plankontrollen nach Risikobewertung | Erfüllungsgrad nach Risikoeinstufung | |
2017 | 1888 | 1006 | 1295 | 77,7% |
2018 | 1952 | 1027 | 1409 | 72,9% |
2019 | 1933 | 715 | 1425 | 50,2% |
2020 | 2038 | 1196 | 1418 | 84,3% |
2021 | 2034 | 894 | 1324 | 67,4% |