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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Pünktlichkeit verbessert: Halbjahresbilanz zur Main-Lahn-Sieg-Strecke positiv

„Eine positive Entwicklung ist erkennbar“ – zu diesem Ergebnis kamen der Wetzlarer Oberbürgermeister, Wolfram Dette, die Landräte Wolfgang Schuster vom Lahn-Dill-Kreis und Paul Breuer vom Kreis Siegen-Wittgenstein, der auch Vorsitzender der NWL-Verbandsversammlung ist, sowie RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat, die gemeinsam eine Halbjahresbilanz auf der Main-Lahn-Sieg-Strecke von Siegen nach Frankfurt zogen. Zum Fahrplanwechsel im vergangenen Jahr hatte die Hessische Landesbahn im Auftrag des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) den Betrieb übernommen. Seitdem verkehren auf der Strecke moderne Triebfahrzeuge mit einem optimierten Fahrplan stündlich zwischen Siegen und Gießen, jeweils zweistündlich mit Weiterfahrt nach Frankfurt.

Als besonders erfreulich wurde das konstant hohe Pünktlichkeitsniveau auf der Strecke gewertet: Durchschnittlich 94 Prozent der Züge waren seit Dezember pünktlich; dem gegenüber steht eine Pünktlichkeit von 77 Prozent im Jahr 2010. Als pünktlich gilt auf dieser Linie jeder Zug, der weniger als fünf Minuten verspätet ist. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf den Einsatz der neuen sprintstarken FLIRT-Triebwagen und auch darauf, dass die Züge nicht mehr als langlaufende RegionalExpress-Züge von/nach Köln durchfahren und damit keine Verspätungen über den gesamten Linienverlauf mitschleppen. Da jeder zweite Zug aus Siegen in Gießen mit einem aus Marburg kommenden Zug gekoppelt wird, um dann nach Frankfurt weiterzufahren, ist dies ein besonders wichtiger Aspekt für den reibungslosen Betrieb auf der Linie – aber auch für die Fahrgäste, die sich auf pünktliche Züge verlassen können.
Nach Anfangsproblemen insbesondere im Bereich der Wagenkapazität zeichnet sich jetzt eine Entspannung ab. Auf dem Abschnitt Siegen – Gießen sind in der Spitze maximal rund 80 Prozent der Sitzplätze belegt, lediglich bei der Weiterfahrt nach Frankfurt kann es zwischen Friedberg und Frankfurt im Berufsverkehr dazu kommen, dass Fahrgäste stehen müssen. Auch die seit April verstärkte Mitnahme von Fahrrädern hat bislang zu keinen merklichen Problemen geführt. Engpässe, wir sie in den Wintermonaten zu beobachten waren, treten mittlerweile nicht mehr auf. Diese waren zum Teil witterungsbedingt, zum Teil zurückzuführen auf den Ausfall von Fernverkehrszügen, deren Fahrgäste auf die Nahverkehrszüge ausgewichen waren.

Schwierig ist leider weiterhin die Situation für Fahrgäste, die aus Köln kommen in Siegen umsteigen und Richtung Frankfurt weiterfahren möchten. Infrastrukturelle Engpässe auf der Siegstrecke, aber auch der eingleisige Giersbergtunnel zwischen Siegen und Siegen Ost führen dazu, dass die Anschlüsse nicht immer funktionieren. Die Hessische Landesbahn kann in Siegen nur maximal drei Minuten auf verspätete Züge aus Köln warten, da ansonsten durch den eingleisigen Giersbergtunnel der Anschluss im Gegenlauf verpasst wird. Um eine Lösung für dieses Problem zu finden, ohne gleichzeitig Probleme auf anderen Linien zu erzeugen, ist im September in Siegen ein Betriebsversuch mit veränderten Gleisbelegungen geplant. So würden die Einfahrt der RE 9 aus Köln beschleunigt und die Umsteigewege verkürzt. Ob und wie dies funktioniert, lässt sich allerdings erst nach diesem Versuch sagen.
Ein besonderes Bonbon ist ab dem kommenden Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 geplant: Dann nämlich soll täglich der Spätzug ab Siegen um 23.10 Uhr nach Gießen verkehren, der heute nur sonntags fährt. Darüber hinaus sollen weitere Zugleistungen am Wochenende angeboten werden.

Breuer, Dette und Schuster unterstrichen abschließend die Notwendigkeit, die Fahrplanbeziehungen zwischen der Verbindung Köln/Siegen und Siegen/Frankfurt so zu optimieren, dass möglichst geringe Wartezeiten für die Kunden in Siegen entstehen. „Weiterhin anzustreben ist eine durchgängige Zugverbindung wie zum Beispiel dem EuroCity zwischen Köln und Frankfurt, um unsere Region besser im Fernverkehr zu vernetzen“, so die Kommunalpolitiker. Dafür müsse jedoch der Anbieter, wie die Bahn AG, tätig werden. RMV Geschäftsführer Prof. Knut Ringat sagte zu, diese Interessenslage aus der Region Lahn-Dill und Siegen zu unterstützen.

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