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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster
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Rekord im Juli: Über 5.000 Einsätze für den Rettungsdienst
Zentrale Leitstelle des Lahn-Dill-Kreises meldet Rekordzahlen im Zusammenhang mit Hitze
Wetzlar/Dillenburg/Herborn (ldk): Hitzeerschöpfung, Kreislaufkollaps und allergische Reaktionen auf Insektenstiche – der heiße Juli hatte es auch für die Menschen im Lahn-Dill-Kreis in sich. Die Rettungsdienste waren so beschäftigt wie nie zuvor. 5.009 Einsätze zählte die Leitstelle des Lahn-Dill-Kreises innerhalb dieses einen Monats. Im Vergleich: In einem durchschnittlichen Monat rücken die Einsatzkräfte nur etwa 4.000- bis 4.300-mal aus.
Vor allem im Sommer sind solch hohe Zahlen unüblich. „Normalerweise sprechen wir auch beim Rettungsdienst von einem Sommerloch. Die Einsätze steigen dann zum Herbst und Winter wieder an“, erklärt Jens Schmitt, Leiter der Zentralen Leitstelle. In den vergangenen Jahren lagen die Einsatzzahlen im Juli normalerweise unter dem Durchschnittswert. Im Juli 2021 waren es beispielsweise 3.919 und im Juli 2020 nur 3.525 Einsätze für den Rettungsdienst.
Trotz der gestiegenen Einsatzzahlen stellt die Leitstelle sicher, dass alle Bürgerinnen und Bürger im Notfall versorgt werden können. Ein mehrstufiger Notfallplan regelt das. Dieser hält fest, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um Rettungsdienste vor einer Überlastung zu schützen. Beispielsweise werden planbare Krankentransporte verschoben. Am 20. Juli 2022 war das zum Beispiel der Fall. An diesem Tag führten die besonders hohen Temperaturen zu einem massiven Anstieg an Einsätzen.
Der bundesweite Trend der steigenden Einsatzzahlen scheine auch im Lahn-Dill-Kreis angekommen zu sein, vermutet Jens Schmitt. Doch nicht nur der heiße Sommer sei ein Grund für die immer häufiger werdenden Fahrten der Rettungsdienste. „Seit einigen Jahren beobachten wir auch eine immer geringer werdende Hemmschwelle in der Bevölkerung, die 112 zu wählen. Fieber, Schnupfen, grippeähnliche Symptome oder eine kleine Schnittverletzung am Finger sind in der Regel nichts für den Rettungsdienst“, verdeutlicht Schmitt.
Im Vergleich zum Jahr 2019, in dem es insgesamt 44.683 Einsätze der Rettungsdienste im Lahn-Dill-Kreis gab, stieg die Zahl innerhalb von nur zwei Jahren um mehr als 2.000 Einsätze auf 46.717. „Wenn sich der Trend aus dem ersten Halbjahr 2022 weiter so entwickelt, werden wir an die 50.000 Einsätze für den Rettungsdienst kommen“ erklärt Jens Schmitt.
Um eine flächendeckende Notfallversorgung zu gewährleisten, ist der Lahn-Dill-Kreis in 15 Rettungswachenbereiche eingeteilt. In jedem dieser Bereiche befindet sich eine Rettungswache mit mindestens einem Einsatzfahrzeug. Außerdem arbeiten über 100 Notfallärztinnen und -ärzte an vier Standorten im Lahn-Dill-Kreis. Diese Standorte sind so ausgelegt, dass eine Einsatzstelle innerhalb von maximal 15 Minuten erreicht werden kann.
112 – die Zentrale Leitstelle des Lahn-Dill-Kreises
Die Zentrale Leitstelle koordiniert die Einsätze des Rettungsdienstes sowie der Feuerwehren. 23 Mitarbeitende sowie der Leiter der Leitstelle arbeiten hier – 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche – im Schichtdienst. Neben der Alarmierung der Einsatzkräfte kümmern sich die Mittarbeitenden außerdem um einen reibungslosen Ablauf während der Einsätze. Beispielsweise steuern sie die Nutzung von Einsatzfahrzeugen und vermitteln zwischen Patienten, Einsatzkräften und Versorgungseinrichtungen wie Krankenhäusern.