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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Rentsch lobt Integration

Minister in Siemens-Schule und bei Duktus

Wetzlar (hp). Hessens Wirtschaftsminister Florian Rentsch (FDP) war gleich an zwei für ihn wichtigen Standorten in Wetzlar zu Gast.

Zum einen informierte er sich im Rahmen der Aktionswochen Integration der Hessischen Landesregierung an der Werner-von-Siemens-Schule über das Modellprojekt „Qualifizierte berufspädagogische Ausbildungsbegleitung in Berufsschule und Betrieb“ (QuABB). Zum anderen war er bei der Firma Duktus Rohrsysteme zu Gast, wo er mit den Mitarbeitern über die Bedeutung der Industrie für den Wirtschaftsstandort Hessen und über bezahlbare Energieversorgung für die Wettbewerbsfähigkeit des exportorientierten hessischen Mittelstands sprach.

In der Siemens-Schule wurde der Politiker von Schulleiter Michael begrüßt, der auch Landrat Wolfgang Schuster (SPD), Wetzlars Wirtschaftsdezernent Harald Semler (FWG), Andreas Haberl (Handwerkskammer Wiesbaden), Gerd Hackenberg (IHK Lahn-Dill) und den leitenden Schulamtsdirektor Matthias Riedesel willkommen hieß. „Dieses Projekt, das frühzeitig eingreift und junge Menschen begleitet, denen der Ausbildungsabbruch droht, hat in unserem Haus besondere Bedeutung“, so Diehl.

Der Forderung aller nach Fortführung des Modells, das 2009 startete und eigentlich auf drei Jahre befristet war, entsprach Rentsch. „Es wird auch nach 2014 noch weiter gehen“, so der Minister. Im Lahn-Dill-Kreis wurden seit Beginn 357 Auszubildende beraten und begleitet – rund ein Drittel davon mit Migrationshintergrund. In drei Viertel der Fälle konnte der Abbruch verhindert werden.

Wenn Abbruch der Ausbildung droht

„Hessen ist seit Jahrhunderten das Ziel von Zuwanderung mit dem Ergebnis einer Vielfalt, die wir als Chance und Bereicherung begreifen“, sagte Rentsch. Deshalb setze die Landesregierung einen Schwerpunkt in der Integrationspolitik – schon aus eigenem Interesse, da Hessen als wirtschaftsstarkes Bundesland auf qualifizierte Zuwanderer angewiesen sei.

Öznur Sükrü, Stefanie Klaus und Nabil Fosli lieferten anhand ihres Werdegangs Beispiele dafür, wie effektiv im Projekt gearbeitet wird. So wurde Sükrü in einer Kaufmannslehre nur als billige Arbeitskraft genutzt. Dank des Schulprojekts begann sie eine neue Ausbildung in ihrem Traumberuf als Krankenschwester. Klaus hatte zwar hervorragende Noten, doch der Abschluss war durch Prüfungsangst gefährdet. „Meine Berufsschullehrerin hat mich zu der Ausbildungsbegleiterin geschickt, die mir gut geholfen hat,“, erzählte sie. Fosli wurde von der Familie zur Ausbildung als Metallbauer gedrängt. „Durch QuABB bin ich zu meiner Lehre als Kfz-Mechatroniker gekommen, was mir richtig Spaß macht.“

„Man merkt, dass eine gute Beziehung zwischen Lehrer und Schüler wichtig ist, damit Vertrauen aufgebaut und im Ernstfall geholfen werden kann“, so Rentsch.

Bei Duktus wurde der Minister von Geschäftsführer Stefan Weber begrüßt, um mit Führungskräften zu reden. „Wenn es uns nicht gelingt, schnellstmöglich einen Systemwechsel bei der Ökostromförderung einzuleiten, wird der Wirtschaftsstandort Deutschland massiv und dauerhaft geschwächt“, sagte Rentsch. Die Belastung aus dem Eneuerbare-Energien-Gesetz habe für Duktus Wetzlar 2012 1,2 Millionen Euro betragen, so Weber. Dieses Geld fehle letztlich für Investitionen. Wirtschaftsminister Rentsch informierte sich über die Perspektiven des Unternehmens, das seit 1901 in Wetzlar Systeme für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung herstellt.

Wetzlarer Neue Zeitung vom Dienstag, 23. April 2013, Seite 17

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