Pressespiegel & Aktuelles
Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster
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Rückblick 2009 und Ausblick auf 2010
2009 stand auch in unserem Landkreis ganz im Zeichen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Zwar haben sich die Zahlen der arbeitsuchend gemeldeten Menschen entgegen ersten Befürchtungen nicht so dramatisch entwickelt. Allerdings gibt die Zahl der Kurzarbeiter/innen Auskunft über die Entwicklung. War im Herbst 2008 noch eine Kurzarbeiterzahl von 800 Menschen zu verzeichnen, so waren es 12 Monate später mehr als zehn Mal so viele. Diese Zahl ist aber zugleich Beleg für die Verantwortung der heimischen Sozialpartner, haben sie doch auf Beschäftigungssicherung gesetzt. Da es in 2010 wohl keineswegs leichter werden wird, strebe ich im Verbund mit den Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern sowie der Hessischen Landesregierung die Errichtung einer Transfer- und Rückkehrgesellschaft an.
Zudem freue ich mich, dass es gelungen ist, mit der Bundesagentur für Arbeit einen Regionalen Arbeitsmarktmonitor zu initiieren, um im kommenden Jahr regionale Beschäftigungs-strategien zu entwickeln.
Wir verfügen mit den Lahn-Dill-Kliniken und ihren Standorten in Wetzlar, Dillenburg und Braunfels über ein hochqualitatives Gesundheitswesen. Mit einer Zielvereinbarung, die wir erst kürzlich mit der Geschäftsführung geschlossen haben, bekennen wir uns mit Nachdruck zu der Klinik in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft. Wir wollen als Träger keine Gewinnabführung. Vielmehr möchten wir den Kliniken eine gute Basis für ihre Weiterentwicklung bieten.
Komplettiert wird unser pflegerisches Angebot durch eine sich in der Weiterentwicklung zum Kompetenzzentrum „Pflege" befindliche Altenpflegeschule. Ich hoffe sehr, dass es gelingt, im kommenden Jahr die räumlichen Voraussetzungen am Standort Haiger zu schaffen, damit wir unsere Konzepte für die Altenpflegeschule umsetzen können. Eine auf hohem Niveau arbeitende und sich permanent weiterentwickelnde Altenpflege ist ein Baustein unseres Konzeptes, um den Lahn-Dill-Kreis noch familienfreundlicher zu machen.
Familienfreundlichkeit spiegelt sich aber auch in der Betreuung der Kinder wider. Im U 3-Bereich verzeichnen wir einen stetigen Ausbau und werden im Landkreis im kommenden Jahr einen Versorgungsgrad von 22% erreichen. 55 von 73 Grundschulen und 16 Schulen der Mittelstufe verfügen über Betreuungsangebote; im kommenden Jahr werden vier Schulen dazukommen.
Das Investitionsprogramm für unsere Schulen, gespeist durch Kreismittel und Gelder aus den Konjunkturprogrammen des Bundes und des Landes, stellt eine besondere Herausforderung dar. Insgesamt haben wir im Jahr 2009 über 80 Mio. € zur baulichen Ertüchtigung und zur Ausstattungsverbesserung eingesetzt. Über 30 Mio. € sind Eigenmittel. In dem mittelfristigen Zeitraum von 2009 bis 2013 stellt der Landkreis über 158 Mio. € für seine Bildungseinrichtungen bereit. Darüber hinaus konnten wir für die energetische Sanierung unserer Schulliegenschaften erfolgreich Fördergelder in Höhe von 2,5 Mio. € einwerben. Den baulichen Zustand unserer Schulen, die wir zum Großteil von den Städten und Gemeinden als frühere Schulträger geerbt haben, mag man als Krise bezeichnen. Diese Krise bietet aber auch eine große Chance, unsere Infrastruktur nachhaltig auf Vordermann zu bringen. Diese Chance nutzen wir!
Unser Landkreis ist eingebettet in eine reizvolle Landschaft. Dies erkennen zunehmend Gäste aus nah und fern. Der Tourismus ist ein nicht zu verkennender Wirtschaftsfaktor. Neben Rothaar- und Westerwaldsteig, dem Ausbau des Lahnwanderweges und dem Hugenotten- und Waldenserpfad, der durch unseren Kreis führt, setzen wir auch mit der Weiterentwicklung des Geoparks Akzente, die wahrgenommen werden.
Viele Herausforderungen liegen vor uns. Wenn wir uns unserer Stärken bewusst sind und sie gezielt weiter entwickeln, dann können wir auch in schwierigen Zeiten Akzente setzen. Daran möchte ich auch 2010 mit Ihnen gemeinsam und zum Wohle unserer Heimat arbeiten.