Pressespiegel & Aktuelles

Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Rückblick 2016 – Ausblick 2017 - Landrat Wolfgang Schuster zieht Bilanz

Wetzlar/Dillenburg (ldk): Der Lahn-Dill-Kreis steht im Wettbewerb mit anderen Regionen. Mit modernen Schulen, Breitbandausbau, ÖPNV-Angebot, familienfreundlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen und einer zielgerichteten Integrationspolitik können wir diesen Wettbewerb erfolgreich bestehen. Daran arbeiten wir jetzt – und selbstverständlich auch in den nächsten Jahren.

Investitionen im Schulbereich

Die Modernisierung von Schulgebäuden steht auf der Prioritätenliste des Kreises ganz oben. Der Lahn-Dill-Kreis unterhält in seiner Funktion als Schulträger derzeit 94 Schulen an 99 Standorten, von Grundschulen über Förder-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen, bis hin zu Gymnasien und beruflichen Schulen. Allein in den Jahren 2010 bis 2014 waren es rund 264 Millionen Euro, die der Kreistag für Schulbauprojekte bewilligte. Für die kommenden Jahre sind im Haushalt weitere 120 Millionen Euro für Schulbaumaßnahmen eingeplant. Investiert wurde und wird in Neu-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen sowie in energetische und brandschutztechnische Maßnahmen und EDV-Ausstattung. An weiterführenden Schulen wurden bzw. werden die naturwissenschaftlichen Trakte und Mediatheken nach modernsten pädagogischen Standards saniert und umgebaut. Besonders im Fokus stehen die Grundschulen: Betreuungsangebote an fast allen Grundschulen lassen berufstätige Eltern ihren Nachwuchs gut aufgehoben wissen. Die Investitionen für Schulen machen weit über 80 % der Gesamtausgaben des Lahn-Dill-Kreises aus. Damit gehen wir den Weg konsequent weiter, verstärkt in den Bildungsbereich zu investieren.

Wirtschaftsförderung in der Wirtschaftsregion Lahn-Dill

Der Wirtschaftsraum an Lahn und Dill ist geprägt von Industrieunternehmen. Besonders die Betriebe der Metallverarbeitung, der optischen Industrie und des Maschinenbaus dominiert die Wirtschaftsregion Lahn-Dill. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem schon heute spürbaren Fachkräftemangel steht die Region mit dieser Branchenstruktur vor einer besonderen Herausforderung. Es gilt sich von anderen Wirtschaftsräumen abzuheben und attraktiv für qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu sein. Die Stärkung der weichen Standortfaktoren bildet eine Chance für den Wirtschaftsstandort und gilt als wichtiger Vorteil im Wettbewerb um die besten Köpfe. Dazu gehören gute Bildungsmöglichkeiten, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, bezahlbarer Wohnraum, Kultur- und Freizeitangebote sowie diverse Beschäftigungsangebote, bei denen die gleichen Einstiegs- und Aufstiegschancen für Frauen und Männer selbstverständlich sind. Der Lahn-Dill-Kreis versteht es, durch gute Vernetzungsstrukturen in und mit allen gesellschaftlich relevanten Bereichen und Gruppierungen innovative Projekte umzusetzen. Dabei werden vielfältige Anstrengungen unternommen, um den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen Rechnung zu tragen. 

Lahn-Dill-Breitband

Der Breitbandausbau ist unser größtes Infrastrukturprojekt und wir setzen es gemeinsam mit den Kommunen um. Es wird die wirtschaftliche Entwicklung in unserem ländlichen Raum enorm unterstützen und kann zur Entlastung der Ballungsräume beitragen. Das laufende Projekt ist Ende Januar 2017 abgeschlossen und dann sind rund 95 Prozent aller Haushalte mit mindestens 30 Mbit/s versorgt. Dabei soll es aber nicht bleiben. Wir haben Anträge auf Fördermittel bei Bund und Land gestellt. Mit dieser Unterstützung werden wir dann auch die noch unterversorgten Haushalte erschließen und Gewerbebereiche, Schulen und Krankenhäuser direkt mit Glasfaser versorgen – mit 50 Mbit/s. Über den Antrag wird Ende Februar 2017 entschieden. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter www.lahn-dill-breitband.de.

Energie- und Klimaschutz an Lahn und Dill

„… denn es kommt auf jeden Einzelnen an!“ Der globale Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Folgen betreffen jeden Einzelnen und sind mit unseren Energieverbrauch unmittelbar verbunden. Im Jahr 2015 sind auch die Ziele und Umsetzungen des integrierten Energie- und Klimaschutzkonzepts und dessen Handlungskonzeptes vom Kreistag beschlossen worden. Gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative, übernahm ab Mitte 2016 der Energie- und Klimaschutzmanager für den Lahn-Dill-Kreis die bis dahin von der Wirtschaftsförderung kommissarisch mitverantworteten Aufgaben. Hauptthemen sind Energieeffizienz, Energiesparen sowie Klimaschutz. Die Umsetzung der Ziele und des Handlungsprogramms des erarbeiteten Energie- und Klimaschutzkonzeptes mit den Kommunen, den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaft ist somit in den nächsten drei Jahren gewährleistet. Infos unter http://www.energie-klima-ldk.de.

Mobilität im ländlichen Raum

Für 2017 wurde zudem die ebenfalls geförderte Stelle eines Mobilitätsmanagements beantragt, deren Aufgabe darin besteht, mit einer intelligenten Verkehrsmittelwahl eine bessere Auslastung der bestehenden Angebote zu gewährleisten und vorhandene Angebotslücken zu schließen. Das Mobilitätsmanagement trägt dazu bei, eine effiziente, wirtschaftsfördernde, umwelt- und sozialverträgliche (nachhaltige) Mobilität anzuregen und umzusetzen und richtet sich dabei mit praxisnahen Angeboten an den einzelnen Verkehrsteilnehmenden.

Sanierung von Kreisstraßen

Die Sanierung unserer 255 Kilometer Kreisstraßen stellt eine weitere Schwerpunktaufgabe dar. Die Fortschreibung der Prioritätenliste wird zeitnah erfolgen. Die Vernetzung von Radwegen zwischen den Kommunen möchten wir gerne unterstützen.

Integration von Flüchtlingen

Derzeit befinden sich im Lahn-Dill-Kreis 3.300 Menschen im Leistungsbezug des Asylbewerberleistungsgesetzes. In der sozialarbeiterischen Betreuung befinden sich 4.500 Menschen. Diese sind in 280 Unterkünften dezentral untergebracht. Zudem betreut der Lahn-Dill-Kreis mittlerweile noch 250 Menschen, die über Familiennachzug in den Unterkünften leben. Momentan befinden sich außerdem 247 unbegleitete junge Flüchtlinge in der Betreuung der Kinder- und Jugendhilfe des Lahn-Dill-Kreises. Sieben freie Träger der Jugendhilfe und fünf Pflegefamilien kümmern sich um die Belange dieser jungen Menschen. Die Integration von Flüchtlingen und der Menschen, die zum Teil schon viele Jahre hier bei uns in der Region mit Migrationshintergrund leben, wird uns in vielfältiger Weise auch in den kommenden Jahren beschäftigen. Integration ist keine Einbahnstraße. Die Anerkennung der Gleichberechtigung von Frau und Mann, der Vorrang von Staat vor Religion und die Beachtung der freiheitlichen, demokratischen Grundordnung sind Grundvoraussetzungen, um bei uns zu leben. Der Unterricht in unseren sogenannten Rechtsstaatklassen, der von unseren Integrationskoordinatoren für die Flüchtlinge angeboten und auch gerne angenommen wird, hat sich bewährt. Dort und in vielen anderen Bezügen werden genau diese Werte vermittelt. Dennoch, schwarze Schafe gibt es überall. Wichtig ist, wie wir damit umgehen. Wer zu uns kommt und dann Straftaten begeht, muss mit Konsequenzen rechnen.

Wir können Integration!

Neben Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen geht es uns um eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt. Von den derzeit 91.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Lahn-Dill-Kreis haben rund 15.000 einen Migrationshintergrund. Sie arbeiten hier, zahlen Steuern und Sozialabgaben und leisten für die Wertschöpfung einen erheblichen Anteil. Derzeit verzeichnen wir eine äußerst niedrige Arbeitslosenquote und 1.600 offene Stellen. Bei der Integration in den Arbeitsmarkt und der umfassenden Teilhabe der Menschen mit Migrationshintergrund am örtlichen gesellschaftlichen Leben erfahren die offiziellen Stellen eine großartige Unterstützung durch die zunehmend in der Flüchtlingshilfe ehrenamtlich Tätigen in Vereinen und Einrichtungen. Dafür an dieser Stelle noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön!

Würdigung des Ehrenamtes

Insbesondere ehrenamtliches Engagement, das landläufig als freiwillige Leistung angesehen wird, wollen wir weiterhin mit entsprechender Förderung ausstatten. Daher sieht der Haushalt des Kreisausschusses keine Absenkung bei den freiwilligen Leistungen vor. Dies ist ein wichtiges Signal an alle Vereine, Verbände und private Initiativen. Das Wahljahr 2016 bedeutete für den Lahn-Dill-Kreis nicht nur eine neue Regierungskoalition, sondern auch die Neubildung (Konstituierung) von (Fach-) Ausschüssen, Kommissionen und Beiräten in vielen Bereichen. Bis auf die so genannten Hauptamtlichen Dezernenten (Landrat, Erster Kreisbeigeordneter und Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter) sind alle anderen Mitglieder der Gremien des Lahn-Dill-Kreises wie z. B. Kreistag und Kreisausschuss ehrenamtlich tätig. Der Tag des Ehrenamtes beim Lahn-Dill-Kreis (Anfang Dezember) und die alljährliche Kleintierzüchterehrung sind „ein Tropfen auf dem heißen Stein“, wenn es darum geht, das Ehrenamt zu würdigen. Denn ohne den selbstlosen Einsatz der ehrenamtlich Tätigen gäbe es sehr viel weniger an Solidarität, Zusammenhalt, Unterstützung für den Nächsten und tätige Hilfe, wo immer sie gebraucht wird.

Kreisverwaltung in Wetzlar

Der Einzug in das neue Kreishaus in Wetzlar war im Frühjahr 2016 abgeschlossen. Den letzten Schliff erhielt (und erhält) das Gelände mit der Gestaltung des Außenbereiches. Rund um das Kreishaus gibt es ca. 30 Stellplätze – noch ist das Parken kostenlos, im nächsten Jahr wird eine Gebühr erhoben. Tanken mit Strom – das geht jetzt auch: Zwei Ladestationen für Elektroautos und drei Ladeboxen für Elektrofahrräder sind betriebsbereit. Im Laufe des Jahres 2016 hat es noch etliche Umzüge gegeben – der letzte im Dezember von der Turmstraße in den Karl-Kellner-Ring. Mit dem Erweiterungsbau und den übrigen Gebäuden am Karl-Kellner-Ring sind Abteilungen und Fachdienste der

Kreisverwaltung zentraler zu erreichen. Und das kommt nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern des Lahn-Dill-Kreises zugute sowie der Innenstadtentwicklung der Stadt Wetzlar. Am 3. September 2016 wurde das neue Gebäude im Rahmen eines Gäste- und Familientages offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Hausärztliche Versorgung im Lahn-Dill-Kreis

Die Hausärzte im Lahn-Dill-Kreis sind deutlich älter als im hessenweiten Durchschnitt. Unterstellt man, dass die Hausärzte ihre Praxis mit 65 Jahren abgeben, benötigt der Lahn-Dill-Kreis im Jahr 2025 genau 127 neue Hausärzte. Bereits jetzt finden jedoch schon viele Hausärzte keinen Nachfolger mehr. So ist es auch meinem Hausarzt in Driedorf ergangen. Die Kassenärztliche Vereinigung hält den Sicherstellungsauftrag für die ambulante ärztliche Versorgung. Über die Daseinsvorsorge tragen wir eine Mitverantwortung im Rahmen des regionalen Sicherstellungsauftrages. Gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten haben wir die Landarzt-Netz GmbH gegründet. Wir versuchen gegenzusteuern z. B. durch

  • den Weiterbetrieb übernommener Praxen durch den Praxisinhaber;
  • angestellte Ärzte und Ärztinnen;
  • „Landarzt auf Probe“ für junge Ärztinnen und Ärzte;
  • die Zusammenarbeit mit den Lahn-Dill-Kliniken
  • … und vieles mehr.

„Besser auf neuen Wegen etwas stolpern als in alten Pfaden auf der Stelle zu treten.“ (Chinesische Weisheit)

Mit schwierigen, aber auch hoffnungsvollen Herausforderungen im Gepäck blicken wir der kommenden Zeit entgegen. Ihnen allen wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.

Ihr

Wolfgang Schuster
Landrat des Lahn-Dill-Kreises

Pressekontakt:

Susanne Müller-Etzold, LDK-Pressestelle, Tel. 06441 407-1105
E-Mail: presse@lahn-dill-kreis.de

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