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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Wetzlar

Runder Tisch zum Flüchtlingscamp bringt Hilfen auf den Weg

Auf Einladung von Bürgermeister Manfred Wagner fand am Donnerstagabend (23. Juli) im Wetzlarer Rathaus ein „Runder Tisch“ zur Situation des Flüchtlingscamps auf dem Spilburg-Gelände statt. Damit sollte die Situation der über 700 Flüchtlinge in der Zeltstadt beleuchtet und über Verbesserungen der Lebensumstände gesprochen werden.

Am runden Tisch nahmen außer dem Gastgeber rund 40 Personen teil:

  • Heinz Schreiber, Erster Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises,
  • Stephan Aurand, Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises
  • Manfred Becker, Leiter der Abteilung Soziales vom Regierungspräsidium Gießen zusammen mit weiteren Mitarbeitern des RP
  • Vertreter von Diakonie, Caritas, DRK, Polizei, Evangelischer Kirche, Flüchtlingshilfe, Stadtverwaltung, Gesundheits- und Veterinärbehörde des Lahn-Dill-Kreises.

Diese Punkte und Eindrücke wurden u.a. geschildert:

  • Generell sind im Camp deutliche Verbesserungen bei der Unterbringung und Ausstattung zu erkennen.  
  • So sind z. B. Waschmaschinen aufgestellt worden – weitere werden folgen – ebenso andere Hilfsmittel zur Bewältigung des täglichen Lebens.
  • Die ärztliche Versorgung in unmittelbarer Nähe des Camps startet bereits in der nächsten Woche zunächst mit Sprechstunden zweimal in der Woche 2 bis 3 Stunden täglich. Darum kümmert sich zunächst das Deutsche Rote Kreuz mit Ehrenamtlichen. Später sollen tägliche Sprechstunden folgen.
  • Ab kommenden Montag stehen sieben dezentrale Gesprächscafés von Wetzlarer Kirchengemeinden für Treffen und zum Austausch zur Verfügung.
  • Diakonie und Caritas kümmern sich um die Kinder und bieten ab der nächsten Woche kindgerechte Aktionen und Spiele auf einer Wiese in der Nähe des Camps an – hier liegt die Federführung bei der Caritas.
  • Viele ehrenamtliche Helfer aus Hilfsorganisationen und Ausländerbeiräten stehen zur Verfügung, um die Menschen im Camp bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen. 

Manfred Becker erläuterte die Gesamtsituation und die damit verbundene Entstehungsgeschichte der „Zeltstadt“ auf dem Spilburg-Gelände in Wetzlar. Demnach seien die Kapazitäten der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen erschöpft. Allein am vergangenen Wochenende seien mehr als neunhundert Menschen aufgenommen worden. Tags darauf sei nochmals ein Zuzug von mehr als fünfhundert Menschen erfolgt. Das RP habe inzwischen eine Verfünfzehnfachung der Kapazitäten gegenüber 2012 zu verkraften. Vor dem Hintergrund dieser Zugangszahlen hätten inzwischen neben Wetzlar drei weitere Zeltunterkünfte in Marburg, Limburg und Kassel errichtet werden müssen. Die Behörde suche weiterhin mit Hochdruck hessenweit nach geeigneten festen Unterkünften. Man befinde sich in aussichtsreichen Gesprächen und richte derzeit bereits in Rotenburg, Büdingen und Kassel-Niederzwehren geeignete Unterkünfte her, die ab dem Spätsommer nach und nach belegbar seien. Becker stellte sich auch den Kritikpunkten und versicherte: „Vieles hat sich inzwischen gut eingespielt, aber wir werden auch die noch offenen Punkte mit Unterstützung von Stadt und Landkreis angehen“. Er bedankte sich bei den ehrenamtlichen Helfern und allen vor Ort tätigen Organisationen ausdrücklich für die Unterstützung.

Fazit der Gruppe nach 2 Stunden intensivem Gespräch: „Wir sind auf einem guten Weg. Es hat sich gelohnt – es war ein guter Abend mit handfesten Ergebnissen. Im Camp selbst ist deutlich mehr Ruhe eingekehrt.“ Polizei und Ordnungsbehörde der Stadt bestätigten: Es sind keine besonderen Auffälligkeiten zu verzeichnen.

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