Pressespiegel & Aktuelles

Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

Beachten Sie bitte, dass dieser Artikel vor 3830 Tagen veröffentlicht wurde.

„Schönes Umfeld, gute Pflege“

Seniorenresidenz „Philosophenweg“ verfügt über 120 Zimmer

Wetzlar. „Die ersten 15 Bewohner sind eingezogen, täglich werden es mehr.“ Die Seniorenresidenz „Philosophenweg“ habe einen guten Start hingelegt, berichtete Bauherr und Betreiber Peter Hauptvogel bei der offiziellen Eröffnung der Einrichtung am Dienstagnachmittag.

Auf dem 4100 Quadratmeter großen Grundstück des ehemaligen Gesundheitsamts entstand in 15-monatiger Bauzeit ein Alters- und Pflegeheim, das 115 Einzel- und fünf Doppelzimmer – verteilt auf vier Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss – bietet.

In dem vom Gießener Architekturbüro Rohrbach und Schmees entworfenen und vom Generalunternehmer Schneider-Bau aus Merzheim verwirklichten Gebäude wurden rund 12,4 Millionen Euro investiert.
Man habe bei der Technik und Ausstattung, so Hauptvogel, großen Wert auf hohe Qualität gelegt. Beispielsweise versorgt ein Blockheizkraftwerk im Keller die beiden Küchen, wo die Speisen gemäß den individuellen Bedürfnissen der Bewohner frisch zubereitet werden.

Betreuung der Bewohner übernimmt die Schwesternschaft Marburg

Komfort zeige sich bei den Pflegebetten und Bädern ebenso wie bei der Fußbodenheizung und dem Angebot an Therapie- und Aufenthaltsräumen. „Wir haben nicht nur in das Gebäude investiert, sondern in Lebensqualität. Wir wollen sowohl ein schönes Umfeld als auch gute Pflege bieten.“

Dazu gehört das öffentlich zugängliche Dachrestaurant, in dem sich zur Einweihung eine Vielzahl von Vertretern des öffentlichen Lebens und der am Bau beteiligten Firmen und Büros, Freunde und Geschäftspartner der Familie Hauptvogel sowie ein Teil der Belegschaft eingefunden hatten.

In seinem Grußwort wies Regierungspräsident Lars Witteck auf die „innovative, in Hessen bislang einmalige rechtliche Konstruktion“ hin, mit der die Seniorenresidenz betrieben werde.

In dem „zukunftsweisenden Konzept“ kümmere sich der Bauherr und Betreiber Hauptvogel, Geschäftsführer der Montanus-Verwaltungs-GmbH, um das Gebäude und dessen Bewirtschaftung, während die DRK-Schwesternschaft Marburg per Gestellungsvertrag das gesamte Pflege- und Betreuungspersonal stellt.

Witteck lobte das Engagement der Familie Hauptvogel, in ihrer Heimatstadt eine solche Pflegeeinrichtung zu ermöglichen. Der Zustand einer Gesellschaft zeige sich daran, wie sie mit Alten und Schwachen umgehe.
Dazu wies der RP darauf hin, dass in gut zehn Jahren von 100 Einwohnern im Lahn-Dill-Kreis 47 älter als 65 sind. Unter 18 Jahren sind nur noch 15.

Auch Landrat Wolfgang Schuster lieferte in seinem Grußwort Zahlen zum demografischen Wandel. So gab es im Kreis vor sieben Jahren 41 000 Schüler und 2000 Heim- und Pflegeplätze. Ende 2014 verringert sich die Schülerzahl auf 36 000, die Zahl der Pflegeplätze erhöht sich auf 3000. Und: Im Jahr 2000 gab es 12 000 Grundschulkinder und 10 000 über 80-Jährige. 2030 rechnet man im Lahn-Dill-Kreis mit 7800 Grundschulkindern und 18 000 Senioren jenseits der 80.

Dabei machte Schuster klar: „Wir haben nicht zu viele Alte, sondern zu wenig Junge.“ Der Landrat machte sich stark für eine Reform der Altenpflegeausbildung. Es dürfe nicht sein, dass die angehenden Pfleger einen Teil ihrer Ausbildung selbst bezahlen müssen.

Oberbürgermeister Wolfram Dette lobte die gelungene Architektur der Seniorenresidenz, die sich in die Gesamtbebauung des Philosophenwegs gut einfüge. Die Einrichtung schaffe 60 bis 70 Arbeitsplätze, versorge Zulieferer und beispielsweise das Handwerk mit Aufträgen und gebe so dem heimischen Arbeitsmarkt Impulse.
Die Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen sei eine komplexe Aufgabe, der sich die DRK-Schwesternschaft seit mehr als 90 Jahren im Raum Marburg stellt, erläuterte die Oberin des Vereins, Gabriele Müller-Stutzer. Sie lobte die nun seit zwei Jahren währende fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Residenzbetreiber. Gemeinsames Ziel sei es, mit Herz, Verstand und Kompetenz den Bewohnern des Hauses eine menschlich zugewandte, von Barmherzigkeit geprägte Pflege zukommen zu lassen.

Die Residenzleitung liegt in den Händen von Christine Kunkel aus Wetzlar. Die Pflegedienstleitung hat Diplompflegewirt Sven Lars Schüler aus Herborn übernommen.
Bei der Eröffnungsfeier hatten die Gäste Gelegenheit, Musterzimmer, Pflegebäder und Gemeinschaftsräume in Augenschein zu nehmen.

Wetzlarer Neue Zeitung vom Donnerstag, 30. Januar 2014, Seite 20

Zurück zur Newsübersicht