Pressespiegel & Aktuelles
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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster
Beachten Sie bitte, dass dieser Artikel vor 6920 Tagen veröffentlicht wurde.
Schuster zur Integration
SPD-Kreisvorsitzender Wolfgang Schuster fordert gemeinsame Anstrengungen zur verbesserten Integration.
Driedorf (hb). "Seit mehr als 40 Jahren leben Ausländer bei uns, und
jetzt stellt man auf einmal fest, dass es mit der Integration nicht
geklappt hat", stellt Wolfgang Schuster, Bürgermeister von Driedorf und
Vorsitzender der SPD im Lahn-Dill-Kreis, im Gespräch mit dieser Zeitung
fest.
Es sei ganz schlimm, dass an immer mehr Hauptschulen Gewalt und Chaos
herrschten; aber alle Regierungsverantwortlichen der vergangenen
Jahrzehnte müssten sich fragen lassen, warum es so weit gekommen ist.
Schuster fand die Äußerungen des nordrhein-westfälischen
Integrationsministers Armin Laschet (CDU) bemerkenswert und
hoffnungsvoll, der in einem Stern-Interview als Fehler seiner Partei
anerkannt habe, dass die Tatsache der Einwanderung nicht ernst genug
genommen worden sei.
Ebenso positiv sei das Schuldeingeständnis des früheren Frankfurter
Integrationsbeauftragten Cohn-Bendit zu werten, dass man sich allen
Einwanderern gegenüber blauäugig verhalten und vor allem die Bedeutung
ausreichender Sprachkenntnisse unterschätzt habe. "Diese Erkenntnis
kommt zwar spät, aber wenn sie jetzt zu gemeinsamem Handeln führt,
wollen wir sie in jeder Hinsicht unterstützen", meint der
Sozialdemokrat.
Den in Hessen entworfenen Fragebogen zur Ermittlung der
Einbürgerungswürdigkeit hält Schuster für wenig tauglich, zumal eine
der problematischsten Zuwanderungsgruppen außen vor bleibe: "Die jungen
Russlanddeutschen machen mindestens so viel Ärger wie die ausländischen
Jugendlichen, die zum Teil schon in der dritten Generation hier leben,
aber die Aussiedler aus Russland sind gleich mit einem deutschen Pass
hier eingereist, und keiner hat gefragt, ob sie die kulturellen
Leitlinien unsers Landes anerkennen oder nicht."
Es seien ungeheure gemeinsame Anstrengungen nötig, um die
bildungspolitischen Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten,
stellte Schuster fest. Angesichts des dramatischen
Bevölkerungsrückgangs könne es sich diese Volkswirtschaft nicht
leisten, unzählige junge Menschen in Hoffnungslosigkeit und
Kriminalität abdriften zu lassen, die auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft
dringend gebracht würden.