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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

Beachten Sie bitte, dass dieser Artikel vor 650 Tagen veröffentlicht wurde.

Lahn-Dill-Kreis

SPIEGEL-Anfrage

Spiegel-Anfrage zur vorläufigen Einschätzung zum Erfolg/Misserfolg der Maßnahme zum Energiesparen durch das Abschalten der Warmwasserversorgung in den kreiseigenen Turnhallen und Schulen.

Gibt es bereits erste Einschätzungen darüber, ob sich der im Juni veranschlagte Einspareffekt erzielen lässt?

Das lässt sich aktuell noch nicht einschätzen, da die Monatsrechnungen im Bereich Gas dem Lahn-Dill-Kreis noch nicht vorliegen. Unsere zuständige Abteilung für den Schulbau geht schon von einem ersten sichtbaren Einspareffekt an Kilowattstunden für Gas aus.

Bleibt es dabei, dass der Landkreis das Experiment bis September durchzieht?

Ja, die Maßnahme bleibt bestehen, da ein großer Zeitraum in die Sommerferien fällt.

Ist es denkbar, das Experiment dann auch bis in den Herbst oder Winter zu verlängern? Insbesondere wenn die Gaslieferungen aus Russland bis dahin enggültig ausbleiben?

Das Abschalten der Heizanlagen im Sommer erfolgt ja deswegen, weil sie in der Zeit nur die zentralen Warmwasseranlagen versorgen. Dies führt zu extrem hohen Verlusten im Heizsystem im Verhältnis zur Nutzung des Wassers. In der übrigen Zeit, wo normaler Heizbetrieb stattfindet, fallen die Verluste für die Warmwasserbereitung nicht so sehr ins Gewicht. Deswegen wird spätestens zu Beginn der Heizperiode auch das Warmwasser wieder in Betrieb genommen.

Der Lahn-Dill-Kreis wird grundsätzlich darüber hinaus versuchen, für mögliche Szenarien Lösungen für die Aufrechterhaltung des Schul- und Verwaltungsbetriebes zu finden, entweder bei verringerter Gaslieferung oder bei komplettem Lieferstopp. Dies wird aktuell in Gesprächen mit Experten erörtert, um einen Notfallplan zu erstellen. 66 der 92 Schulen im Lahn-Dill-Kreis sind aktuell abhängig vom Energieträger Gas. Weitere Energieträger im Lahn-Dill-Kreis sind Pellets, Öl, Wärmepumpen (Luft- und Erdwärme), Nah- und Fernwärme sowie Strom.

Gibt es bereits Reaktionen über die z.B. im Gießener Anzeiger veröffentlichte Stellungnahme des TV Wetzar hinaus? Z.B Beispiel von Schulen?

Seitens der Schulen hat die Kreisverwaltung nur ganz wenige skeptische oder kritische Reaktionen bekommen. Zwei bis drei kritische Rückmeldungen gab es, bei insgesamt 92 Schulen. Auch von Seiten der Vereine gab es in den vergangenen zwei Wochen keine kritischen Rückmeldungen mehr. Etwa 15 bis 20 Vereine hatten nach der Meldung Kontakt zur Kreisverwaltung gesucht, bei 300 Vereinen, die die 60 kreiseigenen Turnhallen kostenfrei nutzen dürfen. Der Fokus dieser Rückmeldungen lag auf Einschränkungen bei Veranstaltungen, Turnieren und/oder Rundenspielen. Von vielen heimischen Vereinen wird dagegen großes Verständnis für die Sparmaßnahme geäußert.

Und wie entgegen Sie dem Argument, dass die Sportler nun zu Hause duschen und die entsprechende Energie nun dort verbrauchen würden?

Im Gegensatz zum Privathaushalt sind die Warmwassersysteme in den kreiseigenen Sport- und Turnhallen in den Sommermonaten mit wenig Warmwassernutzung sehr ineffizient und verbrauchen daher verhältnismäßig viele Ressourcen. So liegt der Heizölverbrauch in einer Turnhalle in Breitscheid allein über die Sommermonate von Juni bis September bei etwa 2000 Litern. Oft wird das Wasser die ganze Woche vorgehalten, um es nur am Wochenende zu nutzen. Je kleiner die Heizungsanlagen, umso geringer sind auch die Verluste. Und im privaten Bereich sind die Warmwassersysteme so oder so ganzjährig in Betrieb.

Ist es richtig, dass im Kreishaus der Hauptverwaltung Wetzlar bereits seit 2016 ganzjährig nur kaltes Wasser in den Sanitärbereichen angeboten wird?

Ja, das ist richtig.

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