Pressespiegel & Aktuelles

Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Lahn-Dill-Kreis

Stellungnahme

PRESSEINFORMATION der Lahn-Dill-Kliniken zur Berichterstattung in der Sendung „defacto“

Wetzlar, 18. Oktober 2019 – In der Sendung „defacto“ des Hessischen Rundfunks vom 7. Oktober 2019 wurde der Fall eines im Klinikum Wetzlar behandelten Patienten dargestellt. Wir haben diesen Fall in den letzten Tagen eingehend geprüft. Die Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzende der Lahn-Dill-Kliniken nehmen dazu wie folgt Stellung:

Aus Gründen des Datenschutzes und der ärztlichen Schweigepflicht ist es uns grundsätzlich nicht möglich, patientenbezogene Informationen herauszugeben oder patientenbezogene Sachverhalte zu kommentieren. Wir bitten dafür um Verständnis. Wir befinden uns in einem Spannungsfeld zwischen dem vorhandenen öffentlichen Interesse auf der einen Seite und der Achtung des Datenschutzes und der Patientenrechte auf der anderen Seite.

Nach Rücksprache zwischen den Beteiligten sowie der intensiven Überprüfung der ausführlichen Dokumentation in Bezug auf den von der Redaktion „defacto“ gesendeten Beitrag ergibt sich folgender Sachstand:

Die Behandlung in dem von „defacto“ dargestellten Fall durch das Personal der Lahn-Dill-Kliniken erfolgte entsprechend der medizinischen Anforderungen therapeutisch korrekt und angemessen. Dies gilt auch für die zum Schutze des Patienten und Dritter zwingend gebotene Fixierung. Insofern gibt es nach unseren Erkenntnissen keinerlei Beanstandung, was die medizinische Versorgung in diesem Fall betrifft.

Es fand ein stetiger intensiver Austausch mit den zeitweise anwesenden Angehörigen statt, unter anderem in Form von täglichen Gesprächen mit den behandelnden Ärzten. All dies wurde in der Patientenakte ausführlich dokumentiert.

Allerdings wurde in der Akutsituation, in der sich der Patienten befand, versäumt, die in dieser Situation rechtlich und formell erforderliche Genehmigung für Fixierungen einzuholen. Dies war ein Fehler, für den wir um Entschuldigung bitten müssen. Auf eine korrekte medizinische Betreuung hatte dies keinerlei Auswirkungen.

Wir haben dies zum Anlass genommen, intern noch einmal intensiv auf die gesetzlich vorgeschriebenen Abläufe bei Fixierungen und auf deren strikte Einhaltung hinzuweisen. Grundsätzlich gilt: Eine Fixierung ist die Ultima Ratio unter den medizinischtherapeutischen Maßnahmen. Sie wird wirklich nur dann vorgenommen, wenn von den Patienten eine ernsthafte Bedrohung für sich und andere, zum Beispiel unsere Mitarbeiter, ausgeht. Solche Fremd- und Selbstgefährdungssituationen können bei entsprechenden Krankheitsbildern über mehrere Stunden oder auch Tage
andauern. Selbstverständlich werden solche Patienten intensiv und kontinuierlich überwacht und medizinisch betreut. Sämtliche Therapien sind dabei darauf ausgerichtet, die Situation der Patienten schnellstmöglich so zu verbessern, dass die Fixierung nicht mehr notwendig ist.

Wie bereits mehrfach angeboten, steht die Leitung der Klinik für Neurologie gerne für den Patienten und die Angehörigen für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Dieses Angebot wurde bislang nicht in Anspruch genommen.

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