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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

Beachten Sie bitte, dass dieser Artikel vor 434 Tagen veröffentlicht wurde.

Lahn-Dill-Kreis

„Street Buddys“ sollen Schulkinder im Straßenverkehr schützen

Kreis-Mobilitätsmanagement installiert Warnfiguren an Schulen, um Verkehrssituation vor und nach dem Unterricht zu entspannen

Es ist früh am Morgen in Wetzlar: Auf dem Gehweg vor der Lotteschule laufen die Grundschulkinder zum Unterricht. Plötzlich kommt ein Auto und parkt auf dem Gehweg. Die Kinder können gerade noch ausweichen. Situationen wie diese fallen der Schulleitung schon lange negativ auf. Ein sogenannter „Street Buddy“ wird Autofahrende nun auf die Sicherheit der Kinder hinweisen.

Hierbei handelt es sich um Figuren in leuchtenden Farben. Sie stehen am Straßenrand und sollen Autofahrenden mahnend ins Auge fallen. Das Mobilitätsmanagement des Lahn-Dill-Kreises hatte diese im Projekt „Besser zur Schule“ an einige Schulen im Kreisgebiet verlost. „Wir hoffen, dass die Eltern, die ihre Kinder morgens zur Schule fahren, durch die Street Buddys darauf aufmerksam gemacht werden, langsam zu fahren und nicht auf dem Gehweg zu halten“, sagt Andrea Will-Rühl, Schulleiterin der Lotteschule. „Die Street Buddys ergänzen unseren Schulmobilitätsplan. Für die Zukunft erhoffen wir uns, dass noch weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen. Im April bieten wir außerdem ein Busfahrtraining für die Jahrgangsstufe 4 an, um die Kinder auf die weiterführende Schule vorzubereiten“, erklärt sie weiter.

Auch Thomas Runzheimer, Schulleiter der Dünsbergschule in Hohenahr, findet die Verkehrssituation vor und nach der Schule problematisch: „Morgens und nachmittags herrscht hier Chaos. Die Eltern fahren viel zu schnell und parken so, dass laufende Kinder leicht übersehen werden.“ Gespräche mit den Eltern haben bisher nur kurzfristig für Entspannung gesorgt. Auch dort wird deshalb künftig ein Street Buddy am Straßenrand stehen.

Die Schulleitungen der Dünsbergschule und der Lotteschule sowie die Elternvertretungen sind sich einig: Die Verkehrssituation wäre entspannter, wenn weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen. Sie möchten ihre Schülerinnen und Schüler dazu animieren, Laufgemeinschaften zu bilden und den Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bestreiten. Das stärke beispielsweise auch das Selbstbewusstsein der Kinder im Straßenverkehr. Kreis-Mobilitätsdezernentin Andrea Biermann ergänzt dazu: „Natürlich ist es nicht für alle Kinder möglich, zu Fuß zur Schule zu kommen. Sie sollten allerdings nicht bis direkt vor die Schule gefahren werden. Ihre Eltern können sie auch einige Hundert Meter von der Schule entfernt an einem sicheren Ort absetzen. Das ermöglicht zum einen ein geregeltes Ein- und Aussteigen und verhindert zum anderen, dass Kinder, die gerade zur Schule laufen, gefährdet werden. So wird die Sicherheit von allen Kindern gewährleistet.“ Die Dünsbergschule bietet hierfür sogar eine sogenannte Elternhaltestelle an.

Das Kreis-Mobilitätsmanagement arbeitet an Lösungen mit den Schulen sowie den Städten und Gemeinden. Denkbar ist beispielsweise, die Gehwege in Schulnähe mit Blumenkästen zu versehen, damit dort nicht mehr geparkt werden kann. Außerdem sollen noch mehr Schülerinnen und Schüler mit Reflektoren für ihren Schulranzen ausgestattet werden. So sind sie im Dunkeln besser zu sehen.

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