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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

Beachten Sie bitte, dass dieser Artikel vor 225 Tagen veröffentlicht wurde.

Wetzlar

Unterkunft für 248 Menschen auf der Bachweide in Wetzlar

Leichtbauhallen auf Betonpfählen bieten Schutz vor Überschwemmung

Zwei neue Notunterkünfte hat der Lahn-Dill-Kreis in nur knapp zwei Monaten errichtet: in Rechtenbach und in Wetzlar an der Bachweide. Während die Leichtbauhallen in Rechtenbach bereits seit dem 28. September 2023 belegt wurden, werden in Wetzlar ab dem 5. Oktober 2023 geflüchtete Menschen untergebracht. In der Erstbelegung kommen dort 70 Personen an.

Bis zu 248 Menschen bekommen an der Bachweide ein Dach über dem Kopf. Die Einrichtung ist zunächst für ein halbes Jahr in Betrieb, mit der Option auf Verlängerung, wenn die Stadt Wetzlar zustimmt.

Die Stadt Wetzlar hatte bereits mit dem Festplatz Finsterloh eine große Notunterkunft zur Verfügung gestellt. Mit dem neuen Standort können die vielen Menschen, die aktuell in Deutschland Schutz suchen und auch bei uns ankommen, weiterhin seitens des Lahn-Dill-Kreises untergebracht werden. „Wir sind der Stadt sehr dankbar für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, sagt Kreis-Sozialdezernent Stephan Aurand. Auch dank der zweiten Notunterkunft in Rechtenbach – beide zusammen bieten bis zu 440 Geflüchteten ein vorübergehendes Zuhause – kann der Kreis Delegationen an die Städte und Gemeinden bis Anfang November verhindern.

In insgesamt 120 Gemeinschaftsunterkünften des Lahn-Dill-Kreises sind derzeit Menschen untergebracht. Sie werden von den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern des Kreises betreut.

 

Betreiberin der Notunterkunft an der Bachweide ist die AWO

In Wetzlar an der Bachweide wird die Arbeiterwohlfahrt Lahn-Dill (AWO) für die Geflüchteten vor Ort sein und sie betreuen. Sie ist erstmals Betreiberin einer Gemeinschaftsunterkunft im Lahn-Dill-Kreis. Vor Ort sein wird auch eine Security, rund um die Uhr, an jedem Tag in der Woche. Seitens des Kreises sind die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zu festen Zeiten für die Menschen da. Das Team ehemaliger Polizisten wird wieder als Sicherheitsberatung und zum Deeskalieren in der Gemeinschaftsunterkunft eingesetzt.

Zwei Leichtbauhallen mit 62 Zimmern, verteilt auf vier Flure, dienen als Unterkunft. Jedes Zimmer hat eine Tür. Abschließbare Spinde für die persönlichen Sachen sind in jedem Raum vorhanden. Die Räume sind mit zwei Doppelstockbetten und einem Tisch mit vier Stühlen eingerichtet. Um das Smartphone zu laden, gibt es USB-Steckdosen. In einer weiteren Leichtbauhalle sind ein Aufenthaltsraum, unter anderem mit Kinderspielzeug und Sitzgelegenheiten, ein Essenssaal mit Bierzeltgarnituren und ein großer Raum zum Kochen eingerichtet.

Die Notunterkünfte in Wetzlar und Rechtenbach sind als Selbstversorger-Unterkünfte eingerichtet. Die Menschen können selbst einkaufen, kochen und spülen. Jeder und Jedem dort Untergebrachten steht ein abschließbares Fach in einem der insgesamt 22 Kühlschranke zur Verfügung. An 32 Herden können sie kochen und es gibt 32 Spülen.

Sechs Toiletten- und sieben Duschcontainer, jeweils getrennt nach männlich und weiblich, sind eingerichtet. Außerdem gibt es Lagerräume und Büros für die Mitarbeitenden der AWO sowie des Lahn-Dill-Kreises und der Security, die in fünf Containern untergebracht sind. Auf dem gesamten Platz gibt es WLAN.

Da die Notunterkunft im Überschwemmungsgebiet zwischen Lahn und Dill errichtet wurde, musste das gesamte Gelände zunächst auf ein einheitliches Niveau aufgeschüttet werden, auf 148,25 Meter über Normalnull. Die Leichtbauhallen stehen zusätzlich auf insgesamt 650 Betonpfähle, die 80 Zentimeter hoch sind.

Die Planungen für die Notunterkunft an der Bachweide hatten im Juni begonnen, innerhalb von zwei Monaten wurde das Areal hergerichtet. Bis jetzt hat die Anmietung der Leichtbauhallen und des Inventars, der Aufbau und alles weitere rund zwei Millionen Euro gekostet.

Bildunterschrift 194_01: Mit Doppelstockbetten, Tisch und Stühlen sowie Spinden sind die Zimmer in der Notunterkunft an der Bachweide in Wetzlar ausgestattet. Insgesamt können so bis zu 248 Menschen untergebracht werden. Foto: Lahn-Dill-Kreis/Ulrike Kammler

Bildunterschrift 194_02: Zwischen Dill und Lahn liegt die neue Notunterkunft in Wetzlar. In zwei Leichtbauhallen sind Schlafräume eingerichtet, in einer weiteren Aufenthaltsraum, Kochgelegenheiten und Speisesaal. Foto: Lahn-Dill-Kreis/Ulrike Kammler

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