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Viele Ideen im Lahn-Dill-Kreis: Großes Interesse an der Auftaktveranstaltung zu einem Regionalen Entwicklungskonzept
Regionales Entwicklungskonzept - Presseinfo Nr. 131/2007
Wetzlar/Dillenburg, 7. Mai 2007
100 Interessierte aus Politik und Wirtschaft, Verwaltung, Verbänden und
Vereinen sind der Einladung von Landrat Wolfgang Schuster gefolgt und
haben an der Auftaktveranstaltung zu einem Regionalen
Entwicklungskonzept teilgenommen. Der Landrat brachte die zentrale
Botschaft auf den Punkt: "Wenn in den nächsten Jahren alle Städte und
Gemeinden im Lahn-Dill-Kreis Fördermittel der EU für ihre Projekte
einsetzen wollen, dann müssen auch diejenigen eine Region bilden und
ein entsprechendes Konzept erstellen, die nicht dem Lahn-Dill-Bergland
angehören. Dazu hat der Landkreis die Initiative ergriffen. Die
betroffenen Städte und Gemeinden haben dem bereits zugestimmt."
Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum
machte aber deutlich, dass das "Geld aus Brüssel" nicht die einzige
Motivation für die gemeinsame Konzepterstellung sein sollte. "Dieses
Konzept wird nicht von der Verwaltung erarbeitet. Hier kommen Menschen
aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammen. So bietet sich die
besondere Chance sich abzustimmen, Netzwerke zu bilden und gemeinsam
Ideen für die Zukunft der Region zu entwickeln."
Bei der
Veranstaltung im Casino der Sparkasse in Wetzlar ging es nun darum
konkret zu werden. Zunächst schlug Dr. Frieder Thomas vom Kasseler
Institut für ländliche Entwicklung, das mit der Erstellung des Konzepts
beauftragt worden ist, der Region verschiedene Strategien vor, die mit
den Mitteln der EU unterstützt werden könnten. Für den
Wirtschaftsstandort gehe es darum, weiche Standortfaktoren zu
verbessern sowie die Qualifizierung und Ausbildung innerhalb der Region
zu verbessern. Für den sozialen Bereich bescheinigt er der Region
bereits großes Engagement. Initiativen wie die lokalen Bündnisse für
Familie müssten jedoch stärker in die Fläche gebracht und die
Kooperation der Städte und Gemeinden verbessert werden. Für die Land-,
Forst- und Energiewirtschaft sieht das Kasseler Institut Perspektiven
in der Biomassenutzung. Auf vielen Bauernhöfen müsse außerdem die
Existenz durch Einkommenskombinationen gesichert werden. Hier seien
alle Optionen von Landtourismus, Direktvermarktung und der Ausbau des
erfolgreichen LANDMARKT-Projektes bis hin zu sozialen Dienstleistungen
offen zu halten. Im Fremdenverkehr gehe es vor allem darum, die vielen
vorhandenen Besonderheiten der Region besser miteinander zu verknüpfen.
Den Touristen müsse ein größerer Anreiz geboten werden, länger in der
Region zu bleiben, als sie es bisher tun. Auch die Zahl und das Angebot
im Hotel- und Gaststättengewerbe seien noch nicht ausreichend, um die
Region als Erholungsraum für die Massen attraktiv zu machen.
Vor
diesem Hintergrund brachten die Anwesenden auf Stellwänden zahlreiche
Projektideen ein: Die Einrichtung von Nahwärmenetzen, die Umnutzung von
leer stehenden Gebäuden in vielen Ortsteilen und Generationen
übergreifende Wohnprojekte, "Netzwerk Familie" und "Seniorennetzwerk",
die Bildung von Kompetenzzentren und Marketingaktionen für den
Wirtschaftsstandort, die Einrichtung eines Geoparks mit Infozentrum,
den Umbau alter Bahntrassen in Radwege und vieles andere mehr.
Im
Mai und Juni wird in vier Arbeitskreisen an den Projektideen
gearbeitet, damit die Ideen auch umgesetzt werden können. Es gibt
Arbeitskreise zu den Themen Tourismus und Kultur, Wirtschaft, Soziales
und Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Energie.
Wolfgang Schuster
freute sich über die das rege Interesse an der Veranstaltung und
insbesondere über den Ideenreichtum. Dies zeige, dass es richtig
gewesen sei, die Initiative für die Region zu ergreifen. Nun sei es
notwendig, dass die Region in der Kürze der vorgegebenen Zeit das
Regionale Entwicklungskonzept erarbeite.
Kontakt Arbeitsgruppen: Eva-Susanne Götz; Lahn-Dill-Kreis, Abteilung für den ländlichen Raum, Tel. 06441 407-1798.