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Pressespiegel & Aktuelles - Archiv von Wolfgang Schuster

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Wetzlar gibt Gold für Hambüchen

Stadt und Landkreis ehren die drei heimischen Olympia-Teilnehmer

Empfang für die Olympiateilnehmer Fabian Hambüchen, Katrin Klaas und Sven-SÖren Christophersen am 26.08.2008 in Wetzlar.

Mit einem herzlichen Applaus war Hambüchen zuvor von den rund 200 Gästen im Foyer des Wetzlarer Rathauses empfangen worden, wo er ebenso viele Hände schütteln musste.
„Sie haben neben ihrem sportlichen Erfolg das Land und die Region in Peking in  hervorragender Weise vertreten“, bescheinigte Oberbürgermeister Wolfram Dette (FDP) dem Blasbacher Spitzensportler. Hambüchen sei als herausragende Sportlerpersönlichkeit in die Öffentlichkeit getreten und habe so nicht nur durch seine Leistung auf der Matte und am Gerät dem Turnsport einen großen Schub verliehen, lobte das Stadtoberhaupt. Mit dem Empfang im Rathaus solle zudem allen drei Olympia-Teilnehmern Respekt und Anerkennung gezollt werden, denn es bis zur Olympia-Teilnehme zu schaffen, sei schon für sich eine große Leistung, für die sich die Sportler viele Monate und Jahre gequält hätten. Dette wünschte Hambüchen, dass er nicht länger der verpassten Goldmedaille nachtrauere, denn an der Weltspitze stünden nur wenige Zehntel zwischen den Athleten und letztlich sei jeder der Finalteilnehmer so gut gewesen, dass er den Sieg hätte holen können. Daher sei Bronze ein Erfolg, auf den Hambüchen stolz sein könnte. „Sie haben durch ihre Leistung dem Turnsport wieder die Bedeutung gegeben, die er vor Jahren schon
einmal hatte“, sagte Dette.

Für seine Erfolge 2008 bei den Turn-Europameisterschaften in Lausanne in denDisziplinen
Boden, Mannschaftsmehrkampf und Reck mit einer Bronze-, Silber- und Goldmedaille sowie dem dritten Platz im Reckfinale in Peking verlieh Dette die Sportehrenplakette in Gold, die höchste Sportauszeichnung der Stadt. In das Licht der Scheinwerfer rückte Dette mit Wolfgang Hambüchen nicht nur den Vater, sondern auch den Trainer. „Sie haben Fabian erst auf den Weg gebracht, den er gegangen ist“, sagte Dette und verlieh Vater Hambüchen die Verdienstmedaille für Sport in Gold. „Wir wollen damit die hervorragende Trainerleistung würdigen, die maßgeblicher Teil von Fabians sportlichem Erfolg ist“, sagte Dette. Der Blumenstrauß für Mutter Beate Hambüchen machte die Würdigung des „Familienunternehmens Hambüchen“ komplett.

  • Landrat Schuster: „In London ist alles noch zu toppen“

Er war erst in diesem Jahr vom TBV Lemgo zum heimischen Handball-Bundesligisten HSG Wetzlar gekommen und startete mit einer Nachnominierung gleich nach Peking durch: Sven-Sören Christophersen ist mit dem deutschen Handball-Team zwar ohne  Medaille aus der Volksrepublik zurück gekehrt, „dafür aber um Erfahrungen reicher, die sie als Impulse in ihre Mannschaft einbringen können. Somit ist auch ihre Teilnahme ein Gewinn für den heimischen Handballsport“, sagte Oberbürgermeister Dette. Er verlieh Christophersen die Sportehrenplakette in Bronze.

Zuletzt belegte sie einen zweiten und einen dritten Platz bei deutschenMeisterschaften und hatte den Hammer schon auf die persönliche Bestmarke 73,45 Meter geworfen: Für Kathrin Klaas aus Breitscheid reichte es bei Olympia nur für 67,54 Meter und damit nicht in die Endausscheidung. Dette war sich jedoch sicher, dass auch sie an Erfahrung gewonen habe und „dass sie in Zukunft noch viel von sich reden machen werden.“Landrat Wolfgang Schuster (SPD) zeigte sich stolz, dass es mit Klaas eine echte  Westerwälderin nach Peking geschafft habe, die schon in seinem Heimatort im TuS Driedorf trainierte und nun nach dem TV Haiger für die LG Eintracht Frankfurt startet.

Hambüchen bescheinigte er nicht nur große sportliche Leistungen, sondern auch Kampfgeist: „Er hat gekämpft, gezittert und sich wieder hochgerappelt. Das hat die Menschen fasziniert“, zitierte er aus einen Sport-Kommentar. Zudem habe er keine Ausreden gesucht. „Sie sind das Gesicht des deutschen Sports jenseits des Fußballs“ attestierte Schuster. Mit kleinen Geschenken fürs Regal oder zum Verzehr bedankte sich der Kreis bei seinen Athleten. Für die kommenden Meisterschaften und die nächsten Olympischen Spiele in vier Jahren in London stünden den Sportlern alle Chancen offen –
„was sie bisher gezeigt haben, ist großartig, aber es ist alles noch zu toppen.“ Dass der Mann, der „dem Sport der Region ein Gesicht gegeben“ hat, auch noch bis London in Wetzlar trainieren kann, dabei wolle der Kreis mithelfen, so Schuster. Die Halle des Kunstturn-Leistungszentrums an der Bebel-Schule in Niedergirmes, die wie weitere Hallen vom Baupfusch betroffen ist, solle ab dem Jahresende saniert werden. Schuster: „Alles wird gut.“ Die Enttäuschung über die verpasste Goldmedaille hat Hambüchen, wie er sagt, nun schon fast verdaut: „Bronze kann mir keiner mehr nehmen.“ Als Erfahrung aus Peking
habe er mitgenommen, den eigenen Druck für die nächsten Jahre etwas herunterzuschrauben.

Mehr Fotos vom Empfang für die heimischen Olympioniken sehen in meiner Bildergalerie sowie im Internet unter www.mittelhessen.de, Menüpunkt Bildergalerien.

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